Mercedes-Benz hat im zweiten Quartal das schwächere Umfeld für die Autobranche zu spüren bekommen. Umsatz und EBIT lagen im Rahmen der Erwartungen. Auch die Marge war mit 10,2 Prozent in Ordnung.
Investoren schmeckte dagegen die Rücknahme der Margenprognose für das Gesamtjahr nicht. Konzernchef Ola Källenius erwartet 2024 nun eine um Sondereffekte bereinigte Umsatzrendite von 10 bis 11 Prozent, wie der Dax-Konzern am Freitag in Stuttgart mitteilte. Vorher standen 10 bis 12 Prozent im Plan des Managements. Und dennoch erholt sich die Aktie im Verlauf des Tages wieder von ihren Verlusten.
„Keine Neuigkeiten sind gute Neuigkeiten", schrieb UBS-Analyst Patrick Hummel am Freitagmorgen. Die Schweizer Großbank hat die Einstufung für Mercedes-Benz mit einem Kursziel von 85 Euro auf "Buy" belassen. " Die Resultate der Stuttgarter hätten im Rahmen der Erwartungen gelegen, so Hummel.
Die Investoren dürften froh sein, dass Mercedes im zweiten Quartal bei der Auto-Marge trotz des geringen Anteils an Top-Modellen wieder in den prozentual zweistelligen Bereich zurückgekehrt sei, schrieb Goldman-Sachs-Analyst George Galliers.
Auch JPMorgan-Analyst Jose Asumendi blieb bei seiner Kaufempfehlung für die Aktie. Sein Kursziel lautet 78 Euro. RBC-Analyst Tom Narayan hält sogar 90 Euro für machbar.
Wie schon die europäischen Autohersteller Stellantis und Renault am Vortag kann auch Mercedes nicht überzeugen.
Positive Überraschungen bei den Zahlen waren aufgrund des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds ohnehin nicht unbedingt zu erwarten. Dennoch ist die Korrektur der Marge nach unten eine kleine Enttäuschung. Die Investoren hatten sich im Vorfeld wohl auf noch schlechtere News eingestellt. Nur so ist die Kursreaktion zu erklären. Die Mercedes-Aktie erholt sich im Verlauf des Handels und klettert sogar kurzzeitig ins Plus.
Die nächste Unterstützung nach unten wartet bei knapp 61,50 Euro. Wird diese unterschritten, liegt der nächste Support bei 58,50 Euro. Positiv sind nach wie vor die hohe Dividendenrendite in Höhe von aktuell 8,4 Prozent und das Aktienrückkaufprogramm zu werten. Investierte Anleger bleiben dabei, sichern ihre Position aber mit einem Stopp bei 57,50 Euro nach unten ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.