Der Autobauer Daimler verschärft einem Pressebricht zufolge seinen Sparkurs. Wie das "Handelsblatt" (HB/Montag) unter Berufung auf Konzernkreise berichtet, will das Unternehmen anders als bisher kolportiert nicht um die 10.000 Stellen streichen, sondern bis zu 15.000 Mitarbeiter über Abfindungen, Frühpensionierungen und Altersteilzeit loswerden. Das Einsparvolumen beim Personal dürfte damit auf weit mehr als 1,4 Milliarden Euro ansteigen.
Daimler-Chef Ola Källenius will die Ausweitung des Sparpakts dem Bericht zufolge auf der Bilanzpressekonferenz am Dienstag offiziell ankündigen. Laut "HB" will er zudem die Investitionen in verlustbringende Projekte abseits des Kerngeschäfts zurückfahren. So suche der Mercedes-Hersteller etwa für seine Berliner Innovationsschmiede Lab1886 einen neuen Mehrheitseigner.
Die Modellpalette der Marke mit dem Stern werde gestrafft. Weder S-Klasse Cabrio noch S-Klasse Coupé erhielten einen Nachfolger. CLS und der viertürige GT von AMG sollen auf ein Elektro-Coupé zusammengelegt werden. Der B-Klasse drohe in ihrer derzeitigen Form das Aus, heißt es in dem Bericht weiter. Daimler diskutiere, das Kompaktmodell in einen Crossover unter anderem Namen zu überführen. Daimler war am Abend für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen.
Die Aktie von Daimler hat seit ihrem Zwischenhoch Anfang November 2019 bei 54,50 Euro deutlich an Wert eingebüßt. Die zuletzt schwachen Zahlen haben die Abwärtsbewegung noch einmal beschleunigt. Derzeit notiert die Aktie von Daimler bei 43,10 Euro und damit 21 Prozent unter dem Novemberhoch. Zuletzt konnte sich die Aktie etwas stabilisieren. Dies ist aber auch wichtig, wartet doch bei 40,31 Euro das Mehrjahrestief. Dieses gilt es unbedingt zu verteidigen, soll sich das charttechnische Bild nicht noch weiter verschlechtern.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Daimler.
(Mit Material von dpa-AFX)