Erstmals seit einem Monat liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen in Deutschland wieder im zweistelligen Bereich: Das Robert Koch-Institut gab den Wert mit 10 an. Im Ausland sind die Zahlen noch deutlich höher. Das sorgt für neue coronabedingte Einschränkungen im internationalen Flugverkehr – und für fallende Aktienkurse.
Mitten in den Sommerferien steigen die Corona-Zahlen wieder. Auf Mallorca etwa wird nach einem Bericht der Mallorca Zeitung die als besonders ansteckend geltende Delta-Variante des Corona-Virus inzwischen bei 85 Prozent aller Proben festgestellt. Die Sieben-Tage-Inzidenz auf der liebsten Urlaubsinsel der Deutschen sei bis Freitag auf gut 270 gestiegen. Für die Balearen insgesamt, also neben Mallorca auch Menorca, Ibiza und Formentera, werde dieser Wert mit 290 angegeben, schrieb die Zeitung am Sonntag.
Neben der Corona-Pandemie sorgen sich die Anleger auch über die zuletzt angestiegenen Inflationszahlen. Notenbanker betonen zwar immer wieder, dass der deutliche Anstieg nur vorübergehend sei, vollends davon überzeugt scheinen die Investoren aber nicht.
Die wieder stark präsenten Corona-Sorgen sorgen am Aktienmarkt zum Wochenauftakt vor allem bei den Werten der Tourismus- und Freizeitbranche für Verkäufe. Der Stoxx Europe 600 Travel & Leisure fällt zeitweise um 3,4 Prozent auf das niedrigste Niveau seit Februar zurück. Seit dem Rekordhoch Ende April ist der Branchen-Index um etwa 17 Prozent gefallen.
Neben den zunehmende Sorgen bezüglich der Corona-Varianten, verunsichert auch die offenbar nachlassende Wirksamkeit der Impfstoffe. Am Ende des gut zwei Prozent schwächeren DAX fallen die Papiere des Triebwerkbauers MTU Aero Engines zeitweise gut vier Prozent auf das Niveau von Ende April. Ähnlich weit fielen Fraport und Lufthansa im MDAX zurück. Die zuletzt überdurchschnittlich robusten Aktien von Airbus liegen zeitweise sogar fünf Prozent unter Freitagsschluss (siehe Chart). Dabei fällt der Airbus-Kurs auch unter die 50-Tage-Linie, die aktuell bei 107,33 Euro verläuft.
Wichtig wird in den kommenden Tagen für die Airbus-Aktie, dass die charttechnische Unterstützung bei 105 Euro hält. Dort hatte der MDAX-Wert im April ein Zwischenhoch und im Juni ein Zwischen-Tief. Schon bei der Vorlage der Quartalszahlen am 29. Juli könnte es allerdings trotz der jüngsten Einschränkungen im Luftverkehr zu einer Prognoseanhebung des Flugzeugbauers kommen, die den Kurs auch wieder aufwärts treiben dürfte. Engagierte Anleger setzen sich spätestens bei 95 Euro eine Stopp-Loss-Marke.
(Mit Material von dpa-AFX)