Die Commerzbank ist mit ihrem Plan die Comdirect über einen Sqeeze-out zu übernehmen gescheitert. Bereits am Freitag lief das Angebot an die Altaktionäre ab. Im Vorfeld zeichnete sich ab, dass es sehr schwierig werden würde, die Marke von 90 Prozent der Anteile zu erreichen. Nun will die Commerzbank eine Zwangsfusion herbeiführen.
Im Rahmen des freiwilligen öffentlichen Erwerbsangebot der Commerzbank ist die Annahmefrist am 6. Dezember 2019 zu Ende gegangen. Bis zum Ende der Annahmefrist haben Comdirect-Aktionäre in Summe 457.343 Aktien angedient. Einschließlich der von der Commerzbank bereits gehaltenen Comdirect-Aktien entspricht dies einer Anteilsquote von circa 82,63 Prozent. Vor dem Beginn des Verfahrens hielt die Bank bereits 82,3 Prozent. Damit ist die Vollzugsbedingung der Mindestannahmeschwelle von 90 Prozent nicht erfüllt, sodass das Erwerbsangebot nicht vollzogen wird. Comdirect-Aktionäre behalten somit zunächst ihre Aktien.
Die Integration der Comdirect wird nun mittels direkter Verschmelzung auf die Commerzbank vorangetrieben. Nach Zustimmung der Hauptversammlungen beider Unternehmen erhalten Comdirect-Aktionäre für ihre Anteile Commerzbank-Aktien. Das Umtauschverhältnis wird auf Basis von Gutachten zum Wert der Comdirect und der Commerzbank bestimmt. Die direkte Verschmelzung wurde bereits Ende September 2019 als Alternative angekündigt.
DER AKTIONÄR hatte bereits frühzeitig empfohlen, die Comdirect-Aktion über die Börse zu verkaufen. Denn noch immer liegt der Kurs dort deutlich über dem Angebotspreis der Commerzbank von 11,44 Euro. Da mit der Ankündigung der Verschmelzung ein höherer Angebotspreis ausgeschlossen wird, empfiehlt sich weiterhin ein Verkauf über die Börse.
Mit Material von dpa-AFX.