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Commerzbank, Deutsche Bank & Co ab morgen im Rallyemodus?

Commerzbank, Deutsche Bank & Co ab morgen im Rallyemodus?
Foto: Börsenmedien AG
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Börsen. Briefing. 06.03.2019 Börsen. Briefing.

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird sich an diesem Donnerstag vermutlich wesentlich pessimistischer zu Wirtschaftswachstum und Inflation positionieren. Die entsprechenden Projektionen dürften deutlich gesenkt werden, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch mit Bezug auf informierte Personen. Warum das eine Rallye bei Bankaktien auslösen könnte? Weil die reduzierten Prognosen dem EZB-Rat zur Begründung einer weiteren Geldspritze an die Banken im Euroraum dienen sollen, berichtet die Agentur weiter.

Die EZB sieht sich derzeit mit einer spürbaren Verlangsamung des Wirtschaftswachstums und einer zugleich moderaten Inflation konfrontiert. Davon unabhängig müssen sich viele Banken im Euroraum, insbesondere aus Italien, zur Jahresmitte frisches Geld besorgen. Dann müssen bestehende und im kommenden Jahr auslaufende Langfristkredite der EZB (TLTROs) aus bilanzrechtlichen Gründen refinanziert werden. Schon deshalb sind sich Analysten seit langem sicher, dass die EZB bald ein neues langfristiges Kreditgeschäft für die Banken anbieten wird.

Ende Februar verwiesen wir an dieser Stelle auf den Umstand, dass europäische Banken in der Vergangenheit, allen voran italienische und spanische, stark auf die TLTROs zurückgegriffen, sich insgesamt weit über 700 Milliarden Euro beschafft. Erst ein Bruchteil der ursprünglichen Summe von 762,4 Milliarden Euro wurde bisher ausgeglichen. 

Das Ganze erscheint vor dem Hintergrund, dass die Deutsche Bank zuletzt deutlich gestiegene Refinanzierungskosten hinnehmen musste, durchaus nicht beruhigend.

Fraglich ist allerdings, wann die neue Geldspritze beschlossen und wie diese konkret ausgestaltet wird. Die jüngsten Langfristkredite aus den Jahren 2016 und 2017 liefen über vier Jahre und waren so konstruiert, dass damit die Kreditvergabe der Banken angeschoben werden sollte. Ob dies wieder so kommt, ist ungewiss. Auch ist nicht sicher, ob die EZB bereits an diesem Donnerstag nach ihrer Ratssitzung eine Entscheidung verkündet.

Sollte sie jedoch beschlossen und verkündet werden, könnte das dem zuletzt unter die Räder gekommenen europäischen Bankensektor auf die Sprünge helfen und eine Kursrallye entfachen. Neue Langfristkredite der EZB würden den Instituten Zugang zu billigem Geld verschaffen.

Der Vorstoß hätte allerdings auch eine Kehrseite: Bewertet die EZB die wirtschaftliche Entwicklung pessimistischer, so rückt auch eine Anhebung des Leitzinses in immer entferntere Zukunft. Das könnte sich negativ auf die Gewinnaussichten der Banken auswirken, die ohnehin mit einer geringen Profitabilität zu kämpfen haben.

Ein Bericht von Bloomberg legt heute nahe, dass die Deutsche Bank im US-Aktienhandel im zurückliegenden Jahr einen Rekordverlust erlitten hat.

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Ein Beitrag von Leon Müller, Chief Editor Börsen.Briefing. – dem täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR (registrieren Sie sich kostenfrei unter www.boersenbriefing.de)

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