Bei der Aktie der Deutschen Bank geht es heute (zunächst) nach heftigen Verlusten in der Vorwoche leicht bergauf. Es könnte beim „zunächst“ bleiben. Wie die Financial Times unter Verweis auf Daten des Dienstleisters IFR berichtet, sind die Refinanzierungskosten für das führende deutsche Geldinstitut zuletzt stark gestiegen. Ein Alarmzeichen, das (noch) ignoriert wird.
Die Deutsche Bank hat einem Bericht der Financial Times (kostenpflichtig) zufolge zuletzt ungewöhnlich hohe Aufschläge bei Risikoprämien für Euro-Schuldverschreibungen in Kauf nehmen müssen. In dem Bericht heißt es unter Verweis auf Daten des Dienstleisters IFR, die Deutsche Bank habe für eine über sieben Jahre laufende Anleihe Schuldnern einen Aufschlag von 230 Basispunkten über der Benchmark gewähren müssen, um sie loszuwerden. Bei einer Charge über 3,6 Milliarden Euro mit Laufzeit zwei Jahren betrug der Aufschlag 180 Basispunkte.
Die FT zitiert Michael Hünseler, Leiter des Kreditportfoliomanagements bei Assenagon mit den Worten: „Die Deutsche Bank muss deutlich höhere Risikoprämien zahlen als fast alle anderen großen europäischen Banken.“
Der Bericht weckt Zweifel daran, ob die Deutsche Bank ihre Kosten in einem ausreichend starken Tempo senken kann, um den Rückgang bei den Erträgen überzukompensieren.
Mehr noch, es wird befürchtet, dass die Deutsche Bank im internationalen Wettbewerb um Anleiheemissionen weiter zurückfällt. Sie sind ein Steckenpferd der Frankfurter. In einem Mitarbeiterschreiben hob CEO Christian Sewing hervor: „Wir bleiben eine der führenden Banken bei Aktien- und Anleiheemissionen weltweit. Bereits zum Jahresauftakt konnten wir mehrere große Transaktionen begleiten. So haben wir für Anheuser-Busch Inbev eine Anleihe über 15,5 Milliarden Dollar platziert. Seit Jahresbeginn haben wir sieben der zehn größten Anleihetransaktionen weltweit federführend begleitet. Während wir uns also 2018 aus Randbereichen zurückgezogen haben, werden wir uns 2019 im Beratungs- und Emissionsgeschäft in ausgewählten Feldern gezielt verstärken.“
Meldungen wie die eingangs erwähnte könnten diese Ziele konterkarieren. Der Kurs der Deutsche Bank-Aktie zeigt sich zunächst unbeeindruckt. Anders als zuletzt bei Wirecard reagieren die Marktteilnehmer nicht auf diesen kritischen Artikel der Financial Times, der sich erneut mit einem deutschen Unternehmen der Finanzwirtschaft befasst.
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