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Coinbase mit Zahlen – so reagiert die Aktie

Coinbase mit Zahlen – so reagiert die Aktie
Foto: rafapress/Shutterstock
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Nikolas Kessler 02.08.2024 Nikolas Kessler

Der US-Kryptobörsenbetreiber Coinbase hat am Donnerstagabend nach US-Börsenschluss die Zwischenbilanz für das zweite Quartal präsentiert. Obwohl das Handelsvolumen auf der Plattform zuletzt wieder gesunken ist, konnte der Umsatz deutlich gesteigert werden. Unter dem Strich stand sogar ein Gewinn, der allerdings schmaler als erwartet ausfiel.

Für den Zeitraum von Anfang April bis Ende Juni hat Coinbase am Vorabend Erlöse von 1,45 Milliarden Dollar ausgewiesen. Vergleichen mit dem Vorjahreszeitraum entspricht das einem Umsatzplus von rund 105 Prozent. Analysten an der Wall Street hatten im Schnitt mit einem Anstieg auf 1,38 Milliarden Dollar gerechnet.

Im Vergleich zum Q1 sind die Erlöse allerdings um rund 11,5 Prozent gesunken. Hauptgrund dafür waren die rückläufigen Transaktionserlöse, die gegenüber dem Vorquartal um 27 Prozent auf 781 Millionen Dollar gesunken sind. Das wiederum deckt sich mit einem Rückgang des Handelsvolumens auf der Plattform von 28 Prozent auf 228 Milliarden Dollar.

Die starke Entwicklung der Abo- und Serviceerlöse, die im Vergleich zum ersten Quartal um 17 Prozent auf 599 Millionen Dollar gestiegen sind, konnten den Umsatzrückgang im Quartalsvergleich teilweise ausgleichen. Das zeigt, dass die Bemühungen des Managements zu Diversifizierung der Erlöse bereits Früchte tragen.

Vor allem die Zinseinnahmen im Zusammenhang mit dem Stablecoin USDC und die Einnahmen im Zusammenhang mit Verwahrdienstleistungen – etwa für viele der neuen Bitcoin- und Ether-Spot-ETFs in den USA – wirken sich positiv aus und sorgen für Wachstum. Die Transaktionserlöse im klassischen Handelsgeschäft machten zuletzt aber immer noch über die Hälfte des gesamten Quartalsumsatzes aus.

„Es gibt Volatilität im Spot-Handel, wie Ebbe und Flut, und unsere Energie gilt der Schaffung von immer mehr diversifizierten Einnahmequellen,“ sagte Finanzchefin Alesia Haas in einem Interview. „Dies war ein starkes Quartal für Coinbase. Unsere Ergebnisse zeigen, dass wir ein Allwetter-Unternehmen mit diversifizierten Umsätzen sind.“

Zurück in der Gewinnzone

Unter dem Strich stand diesmal wieder ein Gewinn von 36,2 Millionen Dollar beziehungsweise 14 Cent pro Aktie, nachdem Coinbase im Vorjahreszeitraum noch einen Verlust von 97,4 Millionen Dollar oder 42 Cent pro Aktie ausgewiesen hatte. Analysten hatten mit einem Gewinn von 94 Cent pro Aktie allerdings deutlich mehr auf dem Zettel.

Grund für den schmaler als erwartet ausgefallenen Gewinn waren Wertberichtigungen in Höhe von 319 Millionen Dollar vor Steuern wegen (größtenteils nicht realisierter) Verluste bei den Kryptobeständen im eigenen Investmentportfolio. Die Kurse dort gehaltenen Kryptowährungen seien zum Ende des zweiten Quartals niedriger gewesen als zum Ende des ersten Quartals, heißt es dazu im Brief an die Aktionäre.

Das ist deshalb relevant, weil Coinbase im ersten Quartal eine neue Rechnungslegungsvorschrift eingeführt hat, die Unternehmen dazu verpflichtet, digitale Vermögenswerte in jedem Berichtszeitraum zum Marktwert zu bewerten.

Die ersten Analystenstimmen

„Die Ergebnisse waren besser als befürchtet“, sagte Mizuho-Analyst Dan Dolev in einer ersten Reaktion auf das Zahlenwerk. Insbesondere die Abo- und Serviceerlöse hätten am oberen Ende der prognostizierten Spanne gelegen. Die Experten von Bloomberg Intelligence gehen nun von einer nachhaltigen Rückkehr in die Gewinnzone aus, auch wenn das Handelsvolumen am Kryptomarkt nun moderater und die Kurse stabiler seien.

Auch die Investoren zeigten sich am Abend zufrieden mit der Quartalsbilanz. Nachdem die Coinbase-Aktie am Donnerstag im schwachen Gesamtmarkt rund fünf Prozent tiefer aus dem regulären Wall-Street-Handel gegangen ist, konnte sie nachbörslich wieder 3,3 Prozent aufholen. Im hiesigen Handel bei Tradegate reicht es am Freitagvormittag zunächst aber nur für ein kleines Plus von 0,6 Prozent.

Coinbase (WKN: A2QP7J)

Die Coinbase-Aktie korreliert stark mit dem Kryptomarkt und der hat sich – wenn auch unter deutlichen Schwankungen – in den vergangenen Monaten überwiegend seitwärts bewegt. Die Chancen für eine mittel- und langfristige Fortsetzung der Rally stehen aber gut, und das wiederum würde auch Coinbase in die Karten spielen. Für den AKTIONÄR bleibt die Aktie ein Basisinvestment im Krypto-Sektor.

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