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06.12.2019 Benedikt Kaufmann

Cancom-CEO im Interview: "Kein Grund, an positiver Entwicklung zu zweifeln"

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Cancom

Das schwächer als erwartete Umsatzwachstum im dritten Quartal sorgte bei der Cancom-Aktie für einen kleinen Kursschock. Mittlerweile hat sich der Aktienkurs stabilisiert – zu Recht, wie Cancom-CEO Thomas Volk im Interview klarstellt.

Trotz Handelsstreit und Konjunktursorgen investieren Unternehmen weiter stark in die Digitalisierung ihres Geschäfts. Vor allem Cloud-Lösungen sind gefragt. Auch bei Cancom zählt die Cloud zu den wichtigen Umsatztreibern. Die Investitionen, insbesondere der Ausbau des margenstarken Managed-Services- und Software-Geschäfts, machen sich bezahlt.

Der Umsatz von Cancom stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um acht Prozent auf 384 Millionen Euro und das bereinigte EBITDA wurde um 18 Prozent auf 34,8 Millionen Euro verbessert. Die EBITDA-Marge ist zudem mit 9,1 Prozent auf einen neuen Höchstwert geklettert.

Damit lag das operative Ergebnis höher als von Analysten erwartet. Beim Umsatz wuchs Cancom dagegen weniger stark. Dennoch sieht Cancom-CEO Thomas Volk den Konzern voll auf Kurs – von Schwäche keine Spur, denn es gibt keinen Grund an der langfristigen positiven Entwicklung zu zweifeln:

DER AKTIONÄR: Die EBITDA-Marge hat sich im Q3 gegenüber dem Vorjahr um einen Prozentpunkt verbessert. Worauf lässt sich diese Profitabilitätssteigerung zurückführen?

Cancom-CEO Thomas Volk: Die digitale Transformation erfordert von Unternehmen und dem öffentlichen Sektor Investitionen in IT. Gleichzeitig verstärkt sich der Trend, Einzelaufgaben innerhalb einer IT-Umgebung an externe Anbieter auszulagern, zum Beispiel die IT-Sicherheit oder das Netzwerk-Management. Das Wachstum bei diesen ausgelagerten IT-Dienstleistungen, sogenannte Managed Services, ist bei uns der wesentliche Treiber der Margenverbesserung, zusammen mit unserer hauseigenen IT-Orchestrierungsplattform AHP.

Im Segment IT Solutions verzeichnete Cancom nur ein Wachstum von sechs Prozent im Q3 – im Q1 waren es noch 19 Prozent, im Q2 sogar 45 Prozent. Ihre Wettbewerber wie beispielsweise Bechtle verbuchten keinen derart starken Rückgang. Wie lässt sich die Schwäche im Q3 erklären?

Wir sehen es nicht als Schwäche, denn auf Sicht von neun Monaten sind wir mit einem Umsatzwachstum von 22 Prozent im Konzern und 18 Prozent im Segment IT Solutions voll auf Kurs für ein neues Rekordjahr. Die Schwankung ist in diesem Jahr von Quartal zu Quartal nur recht groß. Wir steuern CANCOM aber nicht von Quartal zu Quartal, sondern immer mit Blick auf das Gesamtjahr. Im Q2 haben wir einfach ein riesiges Tempo beim Volumen vorgelegt. Da mussten nun auch die zugehörigen Services erst einmal gestartet werden. Konsequenterweise sieht man dann auch die besonders hohe Marge im Q3, da die Dienstleistungen profitabler sind als das zuvor erzielte Volumenwachstum. CANCOM wächst also insgesamt schneller und ist profitabler geworden.

Dürfen Investoren im Q4 wieder sehr deutliche Steigerungen bei den IT-Solutions-Umsätzen erwarten? Was stimmt Sie für das Q4 positiv?

Investoren dürfen von uns vor allem erwarten, dass unser Geschäftsmodell großes Potenzial besitzt und wir alles daransetzen, dieses Potenzial zu heben. In den vergangenen Jahren ist uns dies sehr gut gelungen und wir haben keinen Grund, an einer weiteren positiven Entwicklung der CANCOM Gruppe im restlichen Jahr 2019 zu zweifeln. Nicht umsonst haben wir erst im Sommer unsere Prognose für das Geschäftsjahr 2019 angehoben und wir sind voll auf Kurs, um diese Prognose zu erfüllen.

Im Quartalsbericht werden wiederkehrende Umsätze als entscheidende Messgröße für den Erfolg der strategischen Transformation genannt. Inwiefern lassen steigende wiederkehrende Umsätze eine Aussage bezüglich dieses Erfolges zu?

In der gesamten IT-Welt gibt es eine Bewegung hin zu sogenannten As-a-Service-Geschäftsmodellen. Vereinfacht könnte man sagen: IT-Produkte und IT-Dienstleistungen werden nicht mehr einmalig gekauft, sondern im Consumption-Modus genutzt. Dies führt zu regelmäßigen Zahlungen an die Anbieter, also wiederkehrende Umsätze. Wir transformieren das Angebotsspektrum der CANCOM Gruppe in Richtung dieser As-a-Service-Modelle. Daher zeigt die Höhe unserer wiederkehrenden Umsätze, des sogenannten Annual Recurring Revenue, den Erfolg dieser Transformation.


DER AKTIONÄR sagt Danke für dieses informative Interview und empfiehlt unverändert bei Cancom dabeizubleiben.

Cancom (WKN: 541910)

Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.

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