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In Sachen Elektromobilität spielt Südamerika bisher eine untergeordnete Rolle. 2021 machten Stromer gerade einmal 0,7 Prozent aller Autoverkäufe auf dem Kontinent aus. Dementsprechend besteht dort aber auch noch ordentlich Potenzial. BYD will sich in dem Wachstumsmarkt frühzeitig positionieren, wie sich am Mittwoch einmal mehr zeigte.
So traf sich BYD-Vizepräsidentin und Südamerika-Chefin Stella Li am Mittwoch mit dem brasilianischen Präsidenten Lula da Silva und Jerônimo Rodrigues, dem Gouverneur des Bundesstaats Bahia. Bei dem Treffen drehte sich alles um eine neue Fahrzeugfabrik des Konzerns in Südamerika. Neben dem Neubau steht auch die Übernahme eines alten Ford-Werks in Bahia im Raum. Die BYD-Managerin verhandelte mit den Regierungsvertretern über Subventionen und den Standort des Werks. Rodrigues erklärte zuletzt, er sei bereit, die Forderungen BYDs nach Anreizen zu erfüllen.
Endgültig beschlossen sei noch nichts, so Li, eine Ankündigung stehe jedoch kurz davor. Am kommenden Dienstag will BYD Details zu dem in Bahia geplanten Werk veröffentlichen. Rund 10 Milliarden Real oder umgerechnet etwa 1,9 Milliarden Euro will der Autobauer bis 2025 in die geplante Fabrik investieren. Nach Fertigstellung sollen pro Jahr rund 150.000 Fahrzeuge vom Band laufen.
Starkes Wachstum
Noch ist der Anteil elektrischer Fahrzeuge in Südamerika gering. Jedoch soll es in Zukunft rasant vorwärtsgehen. Eine Studie von Bonifade Research prognostiziert von 2022 bis 2027 ein jährliches Wachstum von durchschnittlich 25 Prozent. BYD ist bereits in vielen hiesigen Ländern aktiv, bringt sich mit dem eigenen Werk auf dem potenziellen Wachstumsmarkt aber nochmals verstärkt in Position. Chancen für E-Autos bestehen aufgrund zunehmender Subventionen durch die Regierungen, aber auch aufgrund der gestiegenen Spritpreise.
Die Verkaufszahlen in Südamerika machen bei BYD im Vergleich zum Heimatmarkt China zwar nur einen Bruchteil aus. Langfristig dürfte das Investment jedoch auch mit Blick auf eine ausgeglichenere Aufstellung auf den Weltmärkten sinnvoll sein. Die Aktie bleibt weiterhin einer der spannendsten Titel in der Autobranche.
