Nach dem wichtigen Auswärtssieg bei Borussia Mönchengladbach am Samstag geht es bei Borussia Dortmund morgen in der Champions League darum, gegen Atletico Madrid die 1:2-Hinspielniederlage zu egalisieren und ins Halbfinale einzuziehen. Indes werden für die Aktie aber auch Ereignisse außerhalb des Fußballplatzes wichtig. So geht es um viel TV-Geld.
Denn alle vier Jahre verkauft die Fußball-Bundesliga ihre Medien-Rechte. Und in dieser Woche startet die Auktion für die Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29 an einem geheimen Ort außerhalb der DFL-Zentrale. Tag für Tag werden die insgesamt 15 TV-Pakete an die meistbietenden Sender und Medien-Unternehmen vergeben.
Sehr wichtig für die Clubs sind vor allem die Pakete A, B, C und D. Sie enthalten die Pay-TV-Rechte für die Live-Übertragungen der 1. Liga. Bisher stammen mehr als 80 Prozent der Einnahmen aus der audiovisuellen Vermarktung des Bezahl-Bereichs. Derzeit liegen diese Rechte bei Sky und DAZN. Das Paket A enthält die Konferenzen. B ist das größte Paket mit den Einzelspielen am Samstag um 15.30 Uhr und am Freitagabend sowie den Relegations-Partien. Dieses Paket enthält insgesamt 196 Live-Spiele. Das Paket C umfasst die Topspiele am Samstag um 18.30 Uhr und dem Supercup. Es ist das Kleinste mit 34 Partien, dank der Top-Spiele aber sehr begehrt. Wer sich Paket D sichert, kann die Sonntagsspiele übertragen. Es enthält bei insgesamt 79 Live-Spielen die Möglichkeit, auch mehrmals Partien im Free-TV zu zeigen.
Die DFL möchte Einnahmen erzielen, die zumindest das Niveau der vorherigen Ausschreibung vor vier Jahren halten, bei der die Liga durchschnittlich rund 1,1 Milliarden Euro pro Saison einnahm. "Wir gehen selbstbewusst in die Auktionen", sagte DFL-Geschäftsführer Steffen Merkel, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Sind Steigerungsraten von bis zu 80 Prozent zu erwarten wie vor der Coronakrise, die der Liga zuletzt einen Rückgang bescherte? "Nein, natürlich nicht. Das wissen auch alle", betonte Merkel. Der ehemalige Sky-Vorstand Holger Enßlin sagte beim Kongress SpoBis: "Wir sind in einer Zeit, in der Medienerlöse eher stagnieren."
Steigende TV-Erlöse erscheinen auf Sicht für den BVB zunächst eher unwahrscheinlich. Neben der Tatsache, dass der Konkurrenzkampf an der Spitze der Bundesliga und vor allem auch in der europäischen Spitze für nicht Werks- oder gar „Scheich-Clubs“ immer härter wird, ist dies natürlich eine weitere Belastung für die Aktie. Sie bleibt nach wie vor nur für Mutige geeignet (Stoppkurs: 3,10 Euro).
Mit Material von dpa-AFX