Bald beginnt sie wieder, die Auktion für die TV-Rechte an der Bundesliga für die kommenden Jahre. Doch dieses Ereignis, welches Bundesligisten wie Borussia Dortmund vor einigen Jahren noch stets einen Ertragsschub verleihen konnte, beschert den Managern der Fußball-Clubs nun eher zusätzliche Sorgenfalten. Denn das Marktumfeld ist auch hier rauer geworden.
Für den wichtigsten Job der Deutschen Fußball Liga (DFL) werden bald fünf führende Mitarbeiter die Zentrale in der Frankfurter Guiollettstraße verlassen. An einem geheimen Ort werden sie knapp zwei Wochen lang die Auktion der TV-Rechte durchführen. Und die soll wieder mehrere Milliarden Euro in die Kasse spülen. Geschäftsführer Steffen Merkel gibt sich optimistisch - und die Liga hofft, dass es zumindest kein Minus im Vergleich zur bisher letzten Ausschreibung gibt.
Knapp drei Wochen vor dem Start sagte Merkel der Deutschen Presse-Agentur: "Wir gehen selbstbewusst in die Auktionen." Zu konkreten Zahlen wollte sich der DFL-Geschäftsführer aber nicht äußern. Derzeit nimmt die Liga durchschnittlich rund 1,1 Milliarden Euro pro Saison ein.
"Sind Steigerungsraten von 60 oder 80 Prozent wie 2012 oder 2016 in diesem Marktumfeld momentan realistisch", lautete Merkels rhetorische Frage bei der Präsentation der sieben Live- und acht Highlight-Pakete. Und er antwortete: "Nein, natürlich nicht. Das wissen auch alle. Das wissen die Sender, das wissen auch die Clubs. Das weiß auch die DFL."
Dies dürfte in erster Linie an den Problemen von Sky und DAZN liegen, die Kosten der teuren Bundesliga-Rechte bei ihren Abo-Kunden wieder hereinzuholen. Die beiden derzeitigen Pay-Partner zahlen mehr als 80 Prozent der 4,4 Milliarden für vier Jahre. Merkel und sein Team um Rechte-Direktor Marcus Beisiegel hoffen daher auf neue Konkurrenten. Aber wer könnte das sein? Kurz vor der Mitte April startenden Auktion äußern sich die Sender und Medien-Unternehmen gar nicht mehr oder nur vage.
Immerhin erklärte RTL-Chef Thomas Rabe kürzlich: "Wir schauen uns alles an, was an Sportrechten auf den Markt kommt - natürlich auch die Bundesliga-Rechte" Er fügte hinzu: "Die Sportrechte spielen für uns eine große Rolle. Das gilt sowohl für RTL, also für lineares TV, als auch für RTL+."
Steigende TV-Erlöse erscheinen auf Sicht für den BVB zunächst eher unwahrscheinlich. Neben der Tatsache, dass der Konkurrenzkampf an der Spitze der Bundesliga und vor allem auch in der europäischen Spitze für nicht Werks- oder gar „Scheich-Clubs“ immer härter wird, ist dies natürlich auch eine Belastung für die Aktie. Sie bleibt nach wie vor nur für Mutige geeignet (Stoppkurs: 3,10 Euro).
Mit Material von dpa-AFX