Die ersten sechs Wochen des Jahres 2016 sind vorbei. Die Bilanz fällt niederschmetternd aus. Wird der Rest des Jahres auch so bitter? Nein, meint Fondsmanager Markus Elsässer.
„Trotz der Unruhen in den vergangenen Wochen bin ich optimistisch für das Gesamtjahr und halte an meiner DAX-Prognose von 12.000 Punkten Ende 2016 fest“ , schreibt Elsässer in einem Gastbeitrag für den AKTIONÄR. „Langfristig ist das allerdings längst nicht das Ende der Fahnenstange. Immer mehr Menschen steigen weltweit in die Mittelschicht auf und wollen alle am Wohlstand teilhaben: Aufzüge, Autos, Smartphones. All das können die Top-Unternehmen aus den USA und Westeuropa liefern.“
Ein weiteres wichtiges Argument für eine lange Hausse ist laut dem Profi das Dilemma der Pensionsfonds. Wenn die Menschen, vor allem in den Schwellenländern, mehr verdienen, haben sie später auch Anspruch auf höhere Pensionen. Die Pensionsfonds können ihren Verpflichtungen aber nicht mit den lächerlichen Zinsen an den Anleihenmärkten gerecht werden. Das geht nur mit Aktien.
Von den Querelen in China lässt sich Elsässer nicht nervös machen. „Wer hat denn ernsthaft geglaubt, dass eine Volkswirtschaft auf Dauer acht bis zehn Prozent wachsen kann? In ein paar Jahren sind auch zwei Prozent völlig in Ordnung – entscheidend ist, dass Peking gute Bedingungen für seine Bürger schafft: intakte Straßen, schöne, bezahlbare Wohnungen, Schutz vor Kriminalität. Konsumieren werden die Chinesen von ganz allein – und nicht zu knapp.“
Nicht viele Investoren sind derzeit so optimistisch für die Börse wie Markus Elsässer. Etliche Analysten haben zuletzt ihre Kursziele für Euro Stoxx 50 und DAX gesenkt.