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31.07.2024 Carsten Kaletta

Boeing: Zahlen enttäuschen – Aktie steigt aus anderem Grund

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Boeing

Boeing hat den Anlegern wenig erfreuliche Kennziffern zum zweiten Quartal präsentiert. Sowohl die Umsätze als auch das Ergebnis verfehlten die Schätzungen der Wall Street. Dennoch kann die Aktie im frühen US-Handel zulegen. Grund dürfte der Wechsel an der Konzern-Spitze sein. 

Konkret: Der US-Flugzeugbauer hat im Berichtszeitraum mit 16,87 Milliarden Dollar rund 15 Prozent weniger erlöst als im Vorjahr und damit die Erwartungen der Analysten nicht erfüllt. Die Experten hatten im Schnitt mit 17,24 Milliarden Dollar gerechnet. Auch der Verlust fiel höher aus als gedacht. Während die Analysten von einem Fehlbetrag von 1,82 je Aktie (790,3 Millionen Dollar) ausgegangen waren, wies das US-Unternehmen rund 1,8 Milliarden Dollar Miese aus – das entspricht 2,90 Dollar Verlust je Aktie. Auch der negative Free Cash Flow sticht unangenehm ins Auge: Der Wert lag im zweiten Quartal bei minus 4,3 Milliarden Dollar. 

Die Boeing-Aktie verteuert sich trotz des unerquicklichen Zahlenwerks im vorbörslichen Handel und rund 2,5 Prozent auf 191,05 Dollar. So schöpfen Investoren Hoffnung aus der Meldung, dass mit Kelly Ortberg ein Branchenveteran den Airbus-Konkurrenten ab 8. August als CEO aus der Krise führen soll. Sein Vorgänger Dave Calhoun hatte zuvor den Rückzug bis zum Jahresende angekündigt. 

Hintergrund: Boeing steckt schon seit den Abstürzen zweier 737-Max-Jets mit 346 Toten vor mehr als fünf Jahren in einer Dauerkrise. Ein mehr als 20-monatiges Startverbot für die Maschinen der Reihe und Probleme mit weiteren Modellen warfen den Hersteller weit hinter den europäischen Rivalen Airbus zurück. 

Als Anfang dieses Jahres ein Rumpfteil aus einer fast neuen 737-9 Max von Alaska Airlines herausbrach, griff die US-Luftfahrtbehörde FAA durch. Boeing darf die Produktion der gesamten 737-Reihe vorerst nicht mehr über 38 Maschinen pro Monat ausweiten. Boeing wollte auf 50 Flugzeuge pro Monat gehen, um Lieferrückstände abzubauen. Airlines wie Southwest und Ryanair mussten nun ihre Pläne zum Kapazitätsausbau zusammenstreichen. 

Boeing (WKN: 850471)

Die Zahlen von Boeing sind enttäuschend. Ob der neue Mann an der Spitze die ersehnte (schnelle) Wende bringt, ist zudem fraglich. Anleger sollten daher bei der Boeing-Aktie nicht einchecken. Favorit im Segment ist vielmehr Konkurrent Airbus, der zuletzt mit seinen Q2-Kennziffern zumindest nicht ganz so schlimm wie befürchtet abgeschnitten hat (DER AKTIONÄR berichtete).

 Sowohl Boeing als auch Airbus sind mit sechs weiteren Luft- und Raumfahrt-Playern auch Mitglied im DER AKTIONÄR Weltraum Index. Mit dem Indexzertifikat WKN DA0AB7 können Anleger nahezu 1:1 an der Entwicklung von acht Konzernen partizipieren. Weltweit steigende Ausgaben für die Luft- und Raumfahrt sollten den Indexmitgliedern langfristig zugutekommen.

Weitere Infos zum Weltraum Index gibt es hier

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Boeing.

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(Mit Material von dpa-AfX)

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