Derzeit läuft nahe London die Farnborough Airshow. Bei der großen Luftfahrt-Messe wird üblicherweise so mancher Großauftrag unterzeichnet. Boeing kann gleich drei davon einheimsen, von Korean Air, von Japan Airlines und von Qatar Airways. Die Boeing-Aktie schickt sich nun an, aus einer Chart-Formation nach oben auszubrechen.
Der US-Flugzeugbauer Boeing hat sich bei der Luftfahrtmesse im britischen Farnborough Großaufträge im Milliardenwert gesichert. Die Fluggesellschaft Korean Air kauft 40 Langstrecken-Flugzeuge bei dem Airbus-Rivalen. Die beiden Unternehmen unterzeichneten in Farnborough einen Auftrag über jeweils 20 Maschinen des Typs 777X und des Typs 787-10, mit der Option auf weitere zehn 787-10 'Dreamliner'. Der Auftrag wird in der Branche auf ungefähr sieben Milliarden Dollar geschätzt.
Dazu kommt ein Auftrag von Japan Airlines über zehn Flugzeuge des Typs 787-9 und eine Option auf zehn weitere. Die Bestellung wird auf 1,47 Milliarden Dollar geschätzt. Es sind die ersten Großaufträge für Boeing bei der weltweit größten Luftfahrtmesse, die noch bis Freitag läuft.
Für Korean Air ist es eine Rückkehr zu seinem langjährigen Hauptlieferanten Boeing, nachdem das Unternehmen im März noch 33 Langstrecken-Maschinen vom Typ A350 des Boeing-Erzrivalen Airbus gekauft hatte.
Am Dienstag gaben zudem Boeing und Qatar Airways bekannt, dass der Golf-Carrier 20 weitere 777-9-Flugzeuge bestellt hat. Insgesamt hat Qatar nun 60 B 777-9 bestellt. Zusätzlich orderte die Fluggsellschaft noch zwölf B 787 Dreamliner und 25 B 737 Max-Flugzeuge.
Allerdings haben Boeing und auch sein europäischer Konkurrent Airbus derzeit Mühe, die starke Nachfrage der Fluggesellschaften nach Jets zu decken, da sie mit Problemen in ihren Lieferketten und Fabriken kämpfen. Boeing geht jedoch davon aus, dass die Zulieferer den Rückstand bei der Teilelieferung aufholen werden, der die Produktion seiner 787-Jets auf unter fünf Stück pro Monat verlangsamt hat. Der US-Flugzeughersteller arbeitet derzeit daran, die Produktion zweier wichtiger kommerzieller Programme bis zum Jahresende wieder aufzunehmen.
Die Boeing-Aktie reagiert auf die News jedenfalls sehr positiv. In ansonsten kaum veränderten Börsenumfeld steigt der Wert um über vier Prozent auf 186,60 Dollar und steht damit an der Spitze des Dow Jones.Die Boeing-Aktie hat nun bei knapp 187 Dollar den oberen Rand eines Chart-Keils erreicht. Wird die Marke demnächst nachhaltig überwunden, dürfte schnell der GD200 bei 198 Dollar in Reichweite kommen. Darüberhinaus liegen Widerstände erst wieder bei etwa 215 Dollar und bei 240 Dollar.
Die Aufträge tun dem durch viele Probleme geschundenen Flugzeugbauer gut. Wenn die Probleme in der Lieferkette behoben sind, dürften auch Produktion und Auslieferungen wieder zulegen.
In Zukunft werden noch viel mehr Flugzeuge gebraucht. Boeing rechnet damit, dass in den kommenden zwei Jahrzehnten branchenweit fast 44.000 Flugzeuge benötigt werden, die man sich mit Branchenprimus Airbus wohl teilen wird. Insgesamt werde sich die Zahl der weltweit eingesetzten Passagier- und Frachtmaschinen bis 2043 nahezu verdoppeln, sagte der US-Flugzeugbauer in seiner neuen Langzeit-Prognose voraus.
Übrigens: Sowohl Boeing als auch Airbus sind neben sechs weiteren Unternehmen der Luft- und Raumfahrt-Branche im AKTIONÄR Weltraum Index enthalten, der langfristig interessant erscheint. In diesem Strategie-Index sind auch der brasilianische Flugzeugbauer Embraer, der französische Luft- und Raumfahrtkonzern Thales sowie Amphenol, Heico, Lockheed Martin und Virgin Galacic enthalten.
Mit dem Indexzertifikat WKN DA0AB7 können Anleger am Weltraum Index nahezu 1:1 partizipieren. Weitere Informationen zum Index, inklusive aller Werte und passender Zertifikate, gibt es hier.
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