Seit Jahresbeginn hat die Aktie von Boeing rund 30 Prozent an Wert verloren. Schuld daran ist ein erheblicher Vertrauensverlust, der mit den vermehrt vorgekommenen Problemen an seinen 737-Max-Maschinen einherging. Doch nun gibt es auch wieder gute News, eine asiatische Airline hat eine große Bestellung in Auftrag gegeben.
Boeing hat Aufträge für mindestens 40 Großraumflugzeuge von Korean Air erhalten, darunter auch das noch nicht zertifizierte 777X-Flugzeug, was als Vertrauensbeweis für den angeschlagenen Hersteller zu werten ist.
Der Auftrag, der auf der Farnborough Airshow außerhalb Londons bekannt gegeben wurde, umfasst 20 777X-Flugzeuge, die größten in Boeings kommerziellem Flugzeugportfolio, sowie 20 787-10 Dreamliner. Zudem hat Korean Air die Option zehn weitere Dreamliner nachzubestellen.
Das zweistrahlige 777X ist Jahre hinter dem Zeitplan zurück, hat aber Anfang dieses Monats die Zertifizierungsflugtests mit der Federal Aviation Administration begonnen. Das gilt als wichtiger Meilenstein.
Boeing-Kunden kämpfen mit verzögerten Flugzeuglieferungen. Zum einen aufgrund von Lieferkettenproblemen nach Covid, zum anderen aber auch wegen einer Sicherheitskrise und Herstellungsfehlern beim amerikanischen Hersteller.
"Wenn ich nicht sicher wäre, hätte ich nicht bestellt", sagte der CEO von Korean Air Walter Cho auf einer Pressekonferenz über die Bestellung und fügt hinzu, dass er vollstes Vertrauen habe.
Die neuen Aufträge sind ein Hoffnungsschimmer in der derzeit sehr angespannten Situation von Boeing. Ob das Vertrauen von Korean Air gerechtfertigt ist, wird sich jedoch erst in den kommenden Jahren herausstellen. DER AKTIONÄR rät angesichts der auch charttechnisch schwierigen Situation weiterhin von der Boeing-Aktie Abstand zu halten. Anleger setzen lieber auf die Papiere des DAX-Konkurrenten Airbus.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Boeing.