Neue Negativ-Meldung für den US-Flugzeugbauer Boeing. Beim Langstreckenjet Boeing 787, genannt 'Dreamliner', hat sich laut einem Pressebericht ein weiteres Problem aufgetan. Dieses Mal gehe es um bestimmte, in den vergangenen drei Jahren verbaute Titan-Teile, schreibt das Wall Street Journal unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Dem Dow-Jones-Wert hilft das nicht aufwärts.
Zur Reihe von diversen Produktionsausfällen und Verzögerungen beim 'Dreamliner' gesellen sich nun offenbar Titan-Teile, die schwächer seien als sie es sein sollten. Es handele sich bei dem neuen Problem nicht um ein dringendes Sicherheitsrisiko für derzeit in Betrieb befindliche Flugzeuge, betonten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Boeing ersetzte die betreffenden Teile an zwei nicht ausgelieferten Flugzeugen bereits.
Boeing arbeitet bereits seit Ende 2020 an der Behebung von Problemen mit dem 787 'Dreamliner', nachdem winzige Lücken zwischen einzelnen Flugzeug-Teilen entdeckt wurden, die zu vorzeitiger Material-Ermüdung führen könnten.
Der US-Luftfahrt-Riese ringt schon länger mit Produktionsmängeln beim 787 'Dreamliner'. Boeing kann viele Langstreckenjets des Typs wegen technischer Mängel vorerst nicht ausliefern und hat die Produktion gedrosselt. Laut Wall Street Journal summieren sich die Probleme in der Boeing-Bilanz mittlerweile auf mehr als 25 Milliarden Dollar.
Ein Boeing-Sprecher sprach gegenüber dem WSJ am Donnerstag von Fortschritten bei der Verbesserung der Produktion, auch wenn es operative Unterbrechungen gebe. Das Unternehmen gehe davon aus, die Übergabe der Großraum-Jets frühestens im November wieder aufzunehmen.
Derzeit untersucht die Flugaufsicht FAA auch noch eine Reihe von angeblichen Qualitätskontrollfehlern. Die Agentur hatte behauptet, Boeing habe unqualifiziertem Personal erlaubt, Qualitätsprüfungen zu unterzeichnen. Boeing bestreitet einige der Behauptungen der FAA.
Eigentlich ist es für Boeing immens wichtig, die Maschinen vom Hof zu bekommen. Denn Kunden bezahlen einen Großteil des Kaufpreises erst, wenn sie das bestellte Flugzeug entgegengenommen haben. Zudem können Fluggesellschaften vom Vertrag zurücktreten, wenn eine Bestellung nach einer gewissen Zeit nicht ausgeliefert wurde. Davon könnte dann der Rivale Airbus profitieren, sollten die Boeing-Kunden dann lieber bei den Europäern bestellen.
Die Boeing-Aktien fallen auf die Nachricht hin nach dem schwachen Vortag im vorbörslichen US-Handel weiter und halten sich weiter unterhalb der 200-Tage-Linie (siehe Chart). Im Xetra-Handel verlieren Boeing-Papiere zeitweise gut ein Prozent auf unter 189 Euro.
Der einstige Weltmarktführer für Passagierflugzeuge kommt nicht aus den Schlagzeilen. Anleger sollten die Boeing-Aktie weiterhin meiden. Konkurrent Airbus geht es sowohl seitens der Produktion, seitens Auftragsbestand und auch seitens Aktienkurs besser.
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