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11.03.2024 Martin Mrowka

Boeing: Drei neue, ernste Vorfälle – Aktie sackt ab

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Boeing

Die Probleme von Flugzeug-Hersteller Boeing reißen nicht ab. Zum Wochenstart gab es gleich drei ernste Vorfälle mit Boeing-Fliegern – zwei in Australien, einer in Südamerika. Bei einem Flug wurden nach heftigen Turbulenzen, die offenbar technisch bedingt waren, etwa 50 Passagiere und Crew-Mitglieder verletzt. Die Boeing-Aktie rutscht auf das tiefste Niveau seit November.

Für Boeing kommt es am Montag knüppeldick. Bei einem Zwischenfall auf einem Flug zwischen dem australischen Sydney und der neuseeländischen Stadt Auckland sind mindestens 50 Menschen verletzt worden. Ein "technisches Problem" habe an Bord der Boeing 787-9 Dreamliner eine heftige Turbulenz beziehungsweise einen Sturzflug ausgelöst, berichtete der Sender Radio New Zealand (RNZ)  unter Berufung auf die chilenische Fluggesellschaft Latam Airlines. Die Maschine habe aber am späten Nachmittag (Ortszeit) planmäßig in Auckland landen können.

Die Verletzten des Flugs, darunter mindestens ein Schwerverletzter sowie mehrere Crew-Mitglieder, seien nach der Landung umgehend von Ärzten versorgt worden. "Menschen flogen durch die Kabine", zitierte RNZ einen Passagier des Flugs, der unverletzt blieb. Die meisten Betroffenen hätten zum Zeitpunkt des Vorfalls keinen Sicherheitsgurt getragen. Die Maschine sollte eigentlich am Abend in Richtung Santiago de Chile weiterfliegen. Der Flug wurde jedoch zunächst gestrichen und auf Dienstag verschoben. Was genau den Zwischenfall ausgelöst hat, war zunächst unklar.

Auch Boeing 777 mit technischen Problemen

Das ernste Unglück ist nicht der einzige Vorfall heute. Kurz nach dem Start in Sydney musste auch eine Boeing 777 von United Airlines mit Ziel San Francisco nach technischen Problemen nach Sydney zurückkehren. Und auch eine andere Tripple-Seven, diesmal von der holländischen Fluggesellschaft KLM, musste ihren Flug von Amsterdam nach Sao Paulo heute wegen eines Notfalls über Spanien abbrechen und nach Amsterdam umdrehen. Weitere Hintergründe sind derzeit noch nicht bekannt.

Die Boeing-Aktie sackt nach den Vorfällen im frühen US-Handel zum Wochenstart um mehr als vier Prozent auf 190,06 Dollar ab – das tiefste Niveau seit November.

Boeing-Aktie seit Januar 2023  (NYSE, in US-Dollar)
TradingView.com
Boeing-Aktie seit Januar 2023 (NYSE, in US-Dollar)

Auch Justizministerium ermittelt

Am vergangenen Donnerstag hat zudem eine Boeing 777 der Fluggesellschaft United Airlines beim Start in San Francisco ein Rad verloren. Und Anfang Januar war bei einer Boeing 737-9 Max während des Steigflugs ein Rumpfteil herausgebrochen, weil offenbar Befestigungs-Bolzen fehlten. Die mehr als 170 Menschen an Bord kamen weitgehend mit einem Schrecken davon.

Nach dem Beinahe-Unglück hat nun auch das US-Justizministerium Ermittlungen aufgenommen. Die betroffene Fluggesellschaft Alaska Airlines teilte am Samstag mit, sie kooperiere mit der Untersuchung und gehe nicht davon aus, dass sie im Visier der Ermittlungen stehe. In einer solchen Situation sei es normal, dass sich das Justizministerium einschalte. Das Wall Street Journal berichtete zuvor, Ermittler hätten Kontakt zu Passagieren aufgenommen und Piloten sowie Flugbegleitpersonal befragt.

Angesichts der vielen Vorfälle erscheint es derzeit unwahrscheinlich, dass die Boeing-Aktie in einen Aufwärtstrend mündet. Vielmehr deutet das "Death Cross", bei dem der GD50 den GD200 von oben schneidet, auf weitere Kursverluste hin. DER AKTIONÄR rät von einem Kauf der Boeing-Aktie ab. Für Spekulanten könnte sich kurzfristig sogar ein Put-Optionsschein anbieten (z.B. WKN JK1JNZ, Laufzeit bis Mitte Juli 2024). Dabei bei 0,75 Euro eine recht enge Stopp-Order platzieren. Rein charttechnisch betrachtet könnte die Boeing-Aktie noch bis auf das Oktober-Tief bei 176 Dollar weiter abrutschen.

(Mit Material von dpa-AFX)

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