Für die Aktie von Airbus könnte es derzeit nicht besser laufen. Bei 153,76 Euro hat das Papier am Mittwoch ein neues Allzeithoch markieren können. Der Flugzeugbauer profitierte dabei von einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, dass American Airlines kurz vor der Bestellung von etwa 100 Schmalrumpf-Flugzeugen von Airbus und Boeing stünde, wobei der Großteil auf Airbus entfallen soll. Zudem profitiert Airbus weiterhin von den Problemen des US-Konkurrenten.
Die ohnehin angeschlagene Aktie von Boeing büßte nachbörslich gut ein Prozent ein, nach Gerüchten, dass das US-Justizministerium eine Prüfung des Tür-Zwischenfalls durchführt.
Nach wiederholten Qualitätsproblemen in der Boeing-Produktion will die US-Luftfahraufsicht FAA zudem rasche Veränderungen sehen. Der Flugzeugbauer habe 90 Tage Zeit, einen Aktionsplan zur Verbesserung der Qualitätskontrollen vorzulegen, gab FAA-Chef Mike Whitaker bereits am Mittwochabend bekannt. Darin müsse der Konzern unter anderem auf die Ergebnisse von FAA-Untersuchungen eingehen. Boeing müsse sich zu "echten und tiefgreifenden Verbesserungen" verpflichten und jeden Aspekt der Qualitätssicherung auf den Prüfstand stellen, betonte Whitaker.
Der Flugzeugbauer steht vor allem nach einem jüngsten dramatischen Zwischenfall unter verstärktem Druck, die Qualitätskontrollen zu verbessern. Anfang Januar war bei einer so gut wie neuen 737-9 Max mit mehr als 170 Menschen an Bord kurz nach dem Start im Steigflug ein Rumpfteil herausgebrochen. Bei dem Vorfall wurde niemand ernsthaft verletzt – zufällig waren die beiden Plätze direkt an der Öffnung leer geblieben. Die Unfallermittlungsbehörde NTSB geht davon aus, dass an dem Teil Befestigungsbolzen fehlten. Es gab auch wiederholt Probleme mit falsch gebohrten Löchern im Rumpf.
DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Einschätzung, dass Airbus im Vergleich zu Boeing derzeit klar die bessere Aktie ist. Auch charttechnisch stehen die Ampeln bei Airbus weiter auf grün. DER AKTIONÄR setzt im erfolgreichen Hebel-Depot schon länger auf steigende Airbus-Kurse.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien der Airbus befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.