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11.09.2024 Jochen Kauper

BMW nach dem Schock – das sagen die Analysten

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BMW hat am Dienstag vor allem wegen Problemen bei Zulieferteilen überraschend seinen Ausblick für das Gesamtjahr zurückgeschraubt. In diesem Jahr dürfte die Ergebnismarge vor Zinsen und Steuern im Autogeschäft nur noch zwischen 6 und 7 Prozent landen, teilte der Dax-Konzern mit. Bisher waren 8 bis 10 Prozent geplant. Grund seien Kosten für Rückrufe sowie eine Auslieferungssperre für viele Autos, hieß es von BMW, aber auch das schwache Geschäft in China.

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Die Gewährleistungskosten für die technischen Maßnahmen der Rückrufe dürften sich im dritten Quartal auf einen hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich belaufen - über 1,5 Millionen Fahrzeuge seien betroffen. Medienberichten zufolge hatte BMW zuletzt vor allem Probleme mit Bremsen von Continental und die Zulieferung von Conti daher gestoppt.

Das Management um Chef Oliver Zipse senkte zudem die Erwartungen an die Auto-Auslieferungen und den freien Mittelzufluss in diesem Jahr.

Statt eines leichten Anstiegs der Pkw-Auslieferungen geht BMW jetzt von einem leichten Rückgang aus. Gegenüber dem Vorjahreswert von 2,55 Millionen Autos heißt das nun ein Minus von einem bis 5 Prozent.

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BMW-Chef Oliver Zipse

UBS bleibt bei einem Kursziel von 94 Euro - vorerst

Die gesenkten Ziele seien in Teilen auf Einmaleffekte zurückzuführen, der andere Teil auf das operative Geschäft, schrieb Analyst Patrick Hummel von der UBS in einer ersten Reaktion.

Dabei verwies er zum einen auf ein technisches Problem mit dem neuen integrierten Bremssystem von Continental (IBS) und zum anderen auf die gedämpfte Nachfrage in China. Hummel will nun seine Schätzungen überprüfen. Dennoch hielt der Experte vorerst an seinem Kursziel von 94 Euro für die BMW-Aktie fest.

RBC: Probleme in China keine Überraschung

Analyst Tom Narayan von der kanadischen Bank RBC verwies darauf, dass unklar sei, in welcher Größenordnung die geringeren Fahrzeug-Auslieferungen auf die wegen Bremssystem-Problemen verhängten "Lieferstopps" zurückzuführen seien und was die makroökonomischen Probleme in China seien. Die Lieferungen nach China seien im ersten Halbjahr 2024 bereits um 4 bis 5 Prozent zurückgegangen, und die nach wie vor bestehenden Herausforderungen dort sollten wohl keine Überraschung mehr sein. Aufgrund dessen hielt Narayan vorerst an seinem Kursziel von 98 Euro fest.

BMW (WKN: 519000)

Dass das Jahr 2024 für alle Automobil-Hersteller eine Herausforderung werden würde, war bekannt. Von BMW & Co waren deshalb auch keine Wunderdinge zu erwarten. Dennoch kommt die Gewinnwarnung zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Vor allem deshalb, weil BMW-Chef Oliver Zipse im Zuge der Zahlen zum zweiten Quartal noch mit einer Belebung der Nachfrage in China im dritten Quartal rechnete.
BMW lag mit seiner Technologie-Offenheit und Fokus auf der Weiterentwicklung von Verbrenner- und Elektroantrieb gut im Rennen.
Darüber richtete sich der Blick der Anleger auf dem Roll-out der "Neuen Klasse". Damit wollte BMW Margen auf dem Niveau der Verbrenner erreichen. Das rückt jetzt in den Hintergrund. Der Stoppkurs des AKTIONÄR in Höhe von 75,50 Euro wurde unterschritten. Anleger warten eine Bodenbildung ab.

(Mit Material von dpa-AFX).


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