Die am Wochenende beschlossenen Rettungsmaßnahmen für die kollabierte Silicon Valley Bank (SVB) sorgt am Montagmorgen auch am Kryptomarkt für große Erleichterung. Bitcoin und Co können die Verluste der turbulenten Vorwoche mit teils deutlichen Kursgewinnen ausgleichen. Auch mit Blick auf den Stablecoin USD Coin entspannt sich die Lage nun wieder.
Der Bitcoin notiert auf 24-Stunden-Sicht mehr als zehn Prozent höher bei rund 22.500 Dollar. Ein starker Turnaround, wenn man bedenkt, dass der Kurs am Freitag bei 19.628 Dollar auf den tiefsten Stand seit Mitte Januar gefallen war.
Auch am übrigen Kryptomarkt dominieren am Montag sattgrüne Vorzeichen. Die Market Cap aller Coins und Token hat mit einem 24-Stunden-Plus von rund acht Prozent die Billionen-Dollar-Marke zurückerobert und liegt zur Stunde wieder bei 1,03 Billionen Dollar. Auch auf 7-Tages-Sicht notieren die meisten Kryptowährungen inzwischen wieder im Plus.
Grund für die kleine Erholungsrally sind die am Wochenende beschlossenen Maßnahmen der US-Behörden zur Stabilisierung der dortigen Banken. Finanzministerium, Notenbank und die Einlagensicherungsbehörde erklärten am Wochenende, dass Einlagen bei der ins Straucheln geratenen Bank SVB und der Signature Bank geschützt würden.
Die Fed legte auch ein neues Kreditprogramm zur Versorgung der Banken mit Liquidität auf. Zudem machen nun Spekulationen die Runde, wonach der nächste Zinsschritt der US-Notenbank in der kommenden Woche womöglich doch kleiner ausfallen könnte als zuletzt befürchtet.
USD Coin verlor Dollar-Koppelung
Zuvor hatten sich am Kryptomarkt teils dramatische Szenen abgespielt. Neben prozentual zweistelligen Kursverlusten bei vielen Coins und Token hatte vor dem Wochenende auch der Stablecoin USD Coin (USDC) – mit einer Market Cap von rund 41 Milliarden Dollar immerhin die fünftgrößte Kryptowährung der Welt – die Koppelung an den Dollar verloren.
Üblicherweise schwankt der USDC-Kurs nur marginal um die 1-Dollar-Marke. Am Samstagmorgen notierte er zeitweise aber nur noch bei 88 Cent. Für einen Stablecoin, dessen vorrangiges Ziel Wertstabilität ist, ist das der Super-GAU. Hintergrund war, dass Circle, das Unternehmen hinter USD Coin, einen Teil der Dollar-Reserven zur Besicherung des Stablecoins auf Konten bei SVB gelagert hatte.
Die Anleger am Kryptomarkt atmen auf, die Verluste aus der Vorwoche sind ausgeglichen. Dennoch dürfte die Volatilität hoch bleiben – zumal noch nicht gänzlich abzusehen ist, was der Kollaps der kryptofreundlichen Banken Silvergate und Signature für die Branche und die Regulierung bedeutet. DER AKTIONÄR bleibt aber bei seiner positiven Langfrist-Einschätzung für Bitcoin und Ethereum.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Ethereum.
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Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.