Verkehrte Welt am Krypto-Markt: Während einige Altcoins am Mittwoch kräftig zulegen konnten, ist der Bitcoin-Kurs in der Nacht auf Donnerstag innerhalb weniger Minuten um bis zu 500 Dollar abgesackt. Dabei wurde auch die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Dollar gerissen.
Auch wenn dieser Rückschlag schmerzt – aus charttechnischer Sicht ist dadurch noch nichts verloren. Wichtiger ist hier die Marke von 9.400 Dollar, wo eine horizontale Unterstützung verläuft, die dem Kurs in den vergangenen Monaten verlässlich Halt gegeben hat. Sie stellt darüber hinaus die untere Begrenzung der charttechnischen Dreiecksformation dar, die der Bitcoin seit dem Jahreshoch von Ende Juni bei 13.797 Dollar ausbildet.
Erst am Mittwoch hatte das Branchenportal coindesk.com zudem auf ein 5-Monats-Tief der Volatilität beim Bitcoin-Preis hingewiesen und daraus eine steigende Wahrscheinlichkeit für eine deutliche Bewegung im Chart vorhergesagt.
Wie geht es jetzt weiter?
Nachdem der Dip am frühen Donnerstagmorgen im Bereich von 9.850 Dollar seinen bisherigen Tiefpunkt erreicht hatte, konnte sich der Kurs zunächst etwas stabilisieren und zwischenzeitlich die Marke von 9.900 Dollar zurückerobern.
Kurzfristig scheint die Gefahr eines erneuten Tests der Unterstützung bei 9.400 Dollar – und somit einer deutlichen Eintrübung des Chartbilds – gebannt. Die Kursbewegung hat jedoch wieder einmal gezeigt, dass der Bitcoin auch in vermeintlich ruhigen Phasen jederzeit für eine Überraschung gut ist.
Der erhoffte Befreiungsschlag ist mit dem Rücksetzer derweil noch etwas weiter in die Ferne gerückt. Denn erst bei einem Ausbruch über das Zwischenhoch von Ende August im Bereich von 10.950 Dollar würden die Bullen wieder das Ruder übernehmen.
Kurze Altcoin-Rallye drückt Bitcoin-Dominanz
Die Diskrepanz zwischen durchwachsenem Chartbild und starken Fundamentaldaten setzt sich damit fort. Denn gemessen an Parametern der Hash Rate oder Markt-Dominanz präsentiert sich der Bitcoin aktuell so stark wie lange nicht mehr.
Letztere hatte in der Vorwoche mit über 70 Prozent den höchstens Stand seit rund 30 Monaten erreicht. Da dem plötzlichen Schwächeanfall beim Bitcoin am Mittwoch jedoch ein Kursfeuerwerk bei einigen großen Altcoins vorausgegangen war, ist die Bitcoin-Dominanz auf 67,5 Prozent zurückgekommen. Auf 24-Stunden-Sicht müssen allerdings auch viele Top-Coins in der zweiten Reihe einen Teil der jüngsten Gewinne abgeben.
Das Warten auf eine neue Bitcoin-Rallye geht weiter, doch DER AKTIONÄR bleibt langfristig optimistisch für die weitere Entwicklung. Bereits der Handelsstart der geplanten Bakkt-Futures am Montag (23. September) könnte für neue Impulse sorgen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
Autor Nikolas Kessler hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.