Nach dem tiefen Fall in der Vorwoche hat die Aktie des Baudienstleisters Bilfinger am Dienstag wieder etwas an Boden gutgemacht. Grund dafür ist eine Kaufempfehlung der DZ Bank. Sollten Anleger die aktuelle Kursschwäche tatsächlich zum Kauf nutzen?
Durch den geplanten Verkauf der Kraftwerkssparte sieht die DZ Bank bei Bilfinger nun deutlich weniger Unwägbarkeiten als bisher. Mit diesem Schritt sinke der Anteil des risikobehafteten Projektgeschäfts am Umsatz des Bau- und Dienstleistungskonzerns, lobte Analyst Jasko Terzic in einer Studie vom Dienstag. Die mit dem Verkauf verbundenen Belastungen sollten dem Experten zufolge bereits im laufenden Jahr verdaut sein.
Verkaufsempfehlung gestrichen
Zudem rechnet er dadurch mit einer Verbesserung der Margen und geht für 2016 von einem deutlich steigenden Ergebnis je Aktie (EPS) aus. Die erneut gesenkten Gewinnziele der Mannheimer klingen für Terzic konservativ. „Bilfinger ist selbst auf Basis unserer gesenkten Schätzungen attraktiv bewertet. Der deutliche Kursrückgang von 50% seit Mitte April ist aus unserer Sicht ungerechtfertigt”, so Terzic weiter.
Aus diesem Grund hat der Analyst die Verkaufsempfehlung für den MDAX-Titel gestrichen und sein Votum um zwei Stufen auf „Kaufen“ angehoben. Das Kursziel wurde von 43 auf 39 Euro gesenkt, liegt damit aber immer noch knapp 14 Prozent über dem aktuellen Kursniveau.
Kurssturz verdaut?
Die Nachricht vom geplanten Verkauf der Kraftwerkssparte und die sechste Gewinnwarnung in Folge hatten die Bilfinger-Aktie in der abgelaufenen Handelswoche stark belastet. In der Folge ist der Kurs um mehr als 14 Prozent auf den tiefsten Stand seit sechs Jahren eingebrochen. Dank der Kaufempfehlung der DZ Bank hat die Bilfinger-Aktie am Dienstag zwischenzeitlich knapp vier Prozent aufgeholt und gehört zu den Top-Gewinnern im MDAX.
Finger weg!
DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Einschätzung: Das verbilligte Kursniveau alleine kann einen Einstieg bei Bilfinger derzeit nicht rechtfertigen. Bis der neue Vorstandschef Per Utnegaard den Konzern auf Vordermann gebracht hat, sollten Anleger die Aktie meiden.
(mit Material von dpa-AFX)