Die Fleischersatzfirma Beyond Meat hat mit ihren veganen Burgern jetzt auch McDonald's als Partner gewonnen. Die Aktie gewann folglich in der Spitze 18 Prozent. Seit dem IPO im Mai hat Beyond Meat 520 Prozent zugelegt – kein anderes IPO kommt da auch nur annähernd heran. Das Problem: Derartige Coups werden in Zukunft kaum ausreichen.
McDonald’s wird ab kommender Woche in 28 kanadischen Filialen einen zwölfwöchigen Testlauf mit pflanzlichen Bratlingen von Beyond Meat starten. „Wir haben an unserem eigenen Rezept gearbeitet und sind jetzt bereit für das Feedback unserer Kunden“, so McDonald's-Managerin Ann Wahlgren.
Für den P.L.T. (Plant, Lettuce, Tomato = Pflanzen, Salat, Tomate) genannten Burger habe Beyond Meat exklusiv eine Bulette entwickelt, die dem typischen McDonald's-Geschmack entspreche.
Klar, der Deal ist für Beyond Meat Gold wert. Doch die Sache hat einen Haken: Steigt der Börsenwert weiter rasant an, steigt auch die Erwartungshaltung an das Unternehmen enorm. Allerdings wird Beyond Meat kaum in der Lage sein, Top-Kooperationen wie die mit McDonald's am Fließband zu präsentieren.
Der Markt für Fleischersatz strotzt nämlich jetzt schon vor etlichen Produkten. Gefühlt jede Supermarktkette hat mindestens ein Produkt im Angebot: vom Burger über Gehacktes bis zu Chicken-Wings – alles vegan und oft günstiger als Beyond Meat.
Es wäre ja auch naiv zu glauben, dass sich Lebensmittelriesen wie Nestlé, Kellogg und Tyson Foods oder Discounter wie Aldi und Lidl den stark wachsenden Markt entgehen lassen. Laut Barclays wird der Markt für Fleischersatz bis 2029 auf 140 Milliarden Dollar steigen. Das wären zehn Prozent des weltweiten Fleischkonsums.
Beyond Meat kommt auf ein KUV für 2020 von 23. Das bedeutet: Es sind etliche positive Entwicklungen bei dem noch jungen Unternehmen im Kurs eingepreist. Sogar an Amazon hatte der Markt geringere Erwartungen: 1999 – zur absoluten Hochphase der New Economy – belief sich das KUV auf „nur“ 16. Fazit: Enttäuschen sollte Beyond Meat besser nicht, sonst geht's wohl rasant abwärts.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Beyond Meat.