Einen Tag vor der Veröffentlichung der Zahlen zum zweiten Quartal kann Bayer mit positiven Nachrichten aus der Entwicklungspipeline aufwarten. So hat der Wirkstoff Finerenon (Handelsname Kerendia) in einer wichtigen Phase-3-Studie den primären Endpunkt erreicht. Der DAX-Titel stemmt sich gegen den schwachen Gesamtmarkt.
Die Spätphasenstudie mit dem Namen FINEARTS-HF hat den primären Endpunkt erreicht. Die Ergebnisse der Studie zeigten eine statistisch signifikante und klinisch relevante Reduktion von Todesfällen sowie von stationären Aufnahmen oder Notfallbehandlungen aufgrund von Herzinsuffizienz, so Bayer.
Die Studie untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit von Finerenon bei Patienten mit symptomatischer Herzinsuffizienz, aber einer linksventrikulären Auswurfleistung von noch mehr als 40 Prozent. Wie Analyst Richard Vosser von der Bank JPMorgan jüngst betont hatte, sind positive Ergebnisse der Studie wichtig für das mittelfristige Umsatzziel von Bayer für Kerendia.
Kerendia ist bereits in mehr als 90 Ländern weltweit für die Behandlung der chronischen Nierenerkrankung (CKD) in Verbindung mit Typ-2-Diabetes (T2D) bei Erwachsenen zugelassen. Bayer kalkuliert für die Zukunft mit einem jährlichen Spitzenumsatz von drei Milliarden Euro. Das würde helfen, Umsatzeinbußen mit Kassenschlagern wie Xarelto und Eylea zumindest zum Teil auszugleichen, die nach Patentabläufen zunehmend Umsatzeinbußen spüren werden. Ein weiterer großer Hoffnungsträger ist das Prostatakrebs-Medikament Nubeqa.
Ein wichtiger Studienerfolg für Bayer, die Aktie stemmt sich sogar gegen den schwachen Gesamtmarkt und notiert leicht im Plus. Allerdings richtet sich der Fokus auf die morgige Quartalszahlenvorlage des Unternehmens mit Sitz in Leverkusen. Bayer kämpft weiterhin mit mehreren Problemen (hohe Verschuldung, Patentklippe, Rechtsstreitigkeiten). Anleger bleiben an der Seitenlinie.
(Mit Material von dpa-AFX)
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