Immer wieder Glyphosat. Die mit dem Totalherbizid einhergehenden Rechtsstreitigkeiten, die sich Bayer mit der milliardenschweren Übernahme von Monsanto einverleibt hat, ebben auch viele Jahre nach der Transaktion nicht ab. Vor allem in den USA sieht sich Bayer immer noch Tausenden Klagen konfrontiert. Zumindest gibt es in Australien gute Neuigkeiten.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, habe am Donnerstag ein australischer Richter eine Sammelklage abgewiesen, in der behauptet wurde, dass das Unkrautvernichtungsmittel Roundup von Bayer eine Art von Blutkrebs verursachen könne.
Demnach entschied der Richter Michael Lee vom australischen Bundesgericht, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Roundup das Non-Hodgkins-Lymphom (NHL) verursachen könne, nicht ausreichend sei. „Es ist in diesem Verfahren bei Abwägung der Wahrscheinlichkeiten nicht bewiesen, dass die Verwendung von Roundup-Produkten oder die Exposition gegenüber Roundup-Produkten während des relevanten Zeitraums das Risiko einer Person, an NHL zu erkranken, erhöht hat“, zitiert Reuters den Richter.
Gute Neuigkeiten für Bayer, wenngleich die Tausenden anhängigen Klagen in den USA auf einem anderen Blatt Papier stehen. "Bis zum 23. April 2024 hat Monsanto in einer beträchtlichen Zahl von Ansprüchen Vergleichsvereinbarungen erzielt oder steht kurz davor. Von den insgesamt circa 170.000 angemeldeten Ansprüchen sind circa 113.000 verglichen oder erfüllen aus verschiedenen Gründen nicht die Vergleichskriterien", heißt es Bericht zum ersten Quartal 2024.
Das Hauptproblem der Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten liegt in den USA. Dennoch ist die gerichtliche Entscheidung in Australien für Bayer positiv zu werten. Eine nachhaltige Trendwende lässt bei der Aktie des DAX-Unternehmens indes weiter auf sich warten. Der Konzern sieht sich mit vielen anderen Baustellen (hohe Nettofinanzverschuldung, Patentklippe und andere Rechtsstreitigkeiten) konfrontiert. Anleger bleiben weiter an der Seitenlinie.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.