Zu Wochenbeginn hat das Papier von Bayer um vier Prozent zugelegt und zwischenzeitlich den höchsten Stand seit Mitte Juni erreicht. Neuigkeiten von Unternehmens- respektive Analystenseite, die den Kurssprung begründen würden, gab es indes nicht. Am Mittwoch sind die Gewinne vom Montag bereits wieder aufgezehrt.
Mit einem Minus von gut zwei Prozent gehört die Bayer-Aktie zur Wochenmitte erneut zu den größten Verlierern im DAX. Aus charttechnischer Sicht ist damit der Sprung die 50- und 100-Tage-Linie einmal mehr gescheitert.
"Prallt die Bayer-Aktie im Bereich der wichtigen Trendindikatoren indes ab, droht erneut ein Test der Supportzone um die Marke von 25 Euro, was gleichbedeutend mit einem Mehrjahrestief ist", schrieb DER AKTIONÄR bereits am Montag. Dieses charttechnische Szenario ist nun wahrscheinlich.
Impulse könnten von den bevorstehenden Quartalszahlen am 06. August ausgehen. An dem Dienstag will das DAX-Unternehmen die Zahlen zum abgelaufenen zweiten Quartal vorlegen. Mehrere Analysten haben allerdings bereits im Vorfeld die Erwartungen an den Quartalsbericht gedämpft.
Bayer sieht sich mit massiven Problemen konfrontiert. So ringt das Unternehmen unter anderem mit einer hohen Nettofinanzverschuldung. Firmenlenker Bill Anderson will mit einer Verschlankung der Organisation samt Stellenstreichungen die Kosten im Konzernverbund drücken. Hinzu kommen verschiedene Rechtsstreitigkeiten in den USA (Glyphosat, PCB und Co). Darüber hinaus ist Bayer in der Pharma-Division dringend auf frische Wachstumstreiber angewiesen, um potenziell wegbrechende Erlöse bei Xarelto und Eylea (durch den auslaufenden Patentschutz) kompensieren zu können.
Bayer-Chef Anderson muss einige Baustellen bewältigen, um Bayer wieder nachhaltig in die Erfolgsspur zu führen. Sowohl charttechnisch als auch fundamental drängt sich bei der Aktie weiterhin kein Einstieg auf.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.