Bayer unter Druck: Die Leverkusener kommen nicht zur Ruhe. Wieder kassiert das DAX-Unternehmen eine Klatsche vor einem US-Gericht. Wieder geht es um das Unkrautvernichtungsmittel Roundup und den darin enthaltenen Wirkstoff Glyphosat. Womöglich hat die Entscheidung einmal mehr erhebliche Auswirkungen. Die Aktie jedenfalls gerät abermals unter Druck.
Hat Bayer ausreichend vor Risiken in Zusammenhang mit Glyphosat gewarnt? Nein, meint das 11th U.S. Circuit Court of Appeals in Atlanta. Es hat Bayers Argument zurückgewiesen, dass die Zulassung von Roundup durch die Bundesbehörden das Unternehmen davor schütze, nach Bundesstaaten-Recht verklagt zu werden, weil es die Verbraucher nicht vor den Risiken des Produkts gewarnt habe.
Ausweitung der Klagewelle droht
Beobachter befürchten nun, dass die Zahl der Klagen gegen Bayer in Zusammenhang mit dem Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat nun noch einmal zunehmen wird. Dabei sah sich das Unternehmen bereits mit weit über 150.000 entsprechenden Klagen konfrontiert. Anlass für die Entscheidung jetzt ist die Klage eines Arztes aus Georgia. Das Berufungsgericht hat sich geweigert seine Klage abzuweisen. Der Arzt behauptet, das Unkrautvernichtungsmittel Roundup habe seine Krebserkrankung verursacht.
Bayer-Aktien befinden sich weiter im freien Fall. Sind einmal mehr der schwächste Wert im Auswahlindex DAX. Anleger halten sich weiter fern von dem Papier. Die jüngste Entscheidung in Atlanta zeigt leider, dass die Glyphosat-Risiken weiterhin nur schwer zu kalkulieren sind und die Causa noch lang nicht geschlossen ist.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.