Der Markt für Radiopharmaka bleibt für große Player von Interesse. Das haben die jüngsten Übernahmen von Rayzebio (durch Bristol Myers Squibb) und POINT Biopharma (Eli Lilly) unterstrichen. Auch Bayer ist in diesem Markt aktiv und hat einen spannenden Produktkandidaten in die klinische Phase 1 überführt.
Wie ApexOnco berichtet, wurden in der vergangenen Woche zwei PSMA-gerichtete Radioliganden, einer davon von POINT Biopharma und einer von Bayer, neu in das Register clinicaltrials.gov aufgenommen und beginnen nun mit Studien am Menschen.
Demnach handelt es sich um die Wirkstoffe PNT2001 von Eli Lilly und BAY 3563254 der Leverkusener. Beide Ansätze werden laut ApexOnco bei PSMA-positivem metastasierendem kastrationsresistentem Prostatakrebs getestet und verwenden Actinium-225 als Radioisotop. Dies sei insofern von Bedeutung, als das führende Medikament von Point, PNT2002, ein Lutetium-177-haltiges Anti-PSMA-Mittel sei, so dass Eli Lilly mit der Weiterentwicklung von PNT2001 die Arbeit von POINT Biopharma im Bereich der Alphastrahler erweitere, heißt es weiter.
Indes könnte die Kursentwicklung der beiden Aktien unterschiedlicher kaum sein. Während Eli Lilly mit seinen Diabetes- respektive Abnehmpräparaten auf der Erfolgswelle schwimmt, leidet Bayer unter anhaltenden Glyphosat- und PCB-Rechtsstreitigkeiten, einer ausgedünnten Pharma-Pipeline (hier verlieren die beiden Top-Seller Eylea und Xarelto peu à peu ihren Patentschutz) und einer immensen Nettofinanzverschuldung.
Wer hätte vor einigen Jahren gedacht, dass Bayer keine 30 Milliarden Euro mehr auf die Börsenwaage bringt und Eli Lilly inzwischen unfassbare 566 Milliarden Euro schwer ist. Während das Papier des amerikanischen Vertreters sich seit AKTIONÄR-Empfehlung mehr als verdoppelt hat (die Aktie bleibt eine Halteposition), riet DER AKTIONÄR bei Bayer immer wieder von einem Kauf der Aktie ab. Diese Einschätzung hat auch vorerst weiter Bestand.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.