Experten sind sich einig: Die Zahl der Diabetes-Erkrankten wird in den kommenden Jahren beziehungsweise Jahrzehnten durch die Decke gehen. Damit einhergehend dürften auch Erkrankungen zunehmen, die mit Diabetes in Verbindung stehen. Bayer will seinen Wirkstoff Finerenon (Markennamen Kerendia und Firialta) in Zukunft Erwachsenen mit chronischer Nierenerkrankung und Typ-1-Diabetes zur Verfügung stellen.
Um die Zulassungserweiterung zu erhalten, hat Bayer eine Phase-3-Studie mit Finerenon in dieser Indikation aufgesetzt. Das Programm "FINE-ONE" werde die Wirksamkeit und Sicherheit von Finerenon im Vergleich zu Placebo bei der Verzögerung des Fortschreitens einer chronischen Nierenerkrankung (CKD) bei Erwachsenen mit CKD und Typ-1-Diabetes (T1D) untersuchen, so die Leverkusener.
Demnach entwickeln bis zu 40 Prozent aller Menschen mit Diabetes Typ 1 eine CKD. Laut Bayer stehen nur "begrenzte Behandlungsmöglichkeiten" zur Verfügung. „Seit fast 30 Jahren wurde keine innovative Behandlung zugelassen, um das hohe Risiko von Erwachsenen mit chronischer Nierenerkrankung und Typ-1-Diabetes für das Fortschreiten der Nierenerkrankung zu adressieren", so Christian Rommel, Mitglied des Executive Committee der Division Pharmaceuticals von Bayer.
Steigende Umsätze zu erwarten
Schließt Bayer die Phase-3-Studie erfolgreich ab, könnten die Leverkusener den Prozess für eine Zulassungserweiterung einleiten. Finerenon gehört zu den Hoffnungsträgern im Pharma-Portfolio von Bayer. Analysten gehen derzeit davon aus, dass das DAX-Unternehmen in diesem Jahr gut 308 Millionen Euro mit dem Medikament erlösen wird. Im Jahr 2026 könnte Finerenon gemäß den Schätzungen 1,23 Milliarden Euro umsetzen – und das Mittel Blockbuster-Potenzial erreichen.
Bayer braucht erfolgreiche neue Medikamente wie Kerendia, denn bei den derzeitigen Top-Sellern Eylea und Xarelto läuft der Patentschutz sukzessive aus. Das öffnet den Markt für günstigere Nachahmerpräparate. Der neue CEO Bill Anderson, ein erfahrener Pharma-Manager, hat das Potenzial, Bayer neu zu beleben. Aktuell fehlen derzeit die Impulse, auch charttechnisch. Investierte Anleger beachten den Stopp bei 48 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.