Derzeit hagelt es eine positive Analysten-Einschätzung nach der anderen zur Aktie von Bayer. Am heutigen Montag bestätigte die US-Bank JPMorgan vor den Zahlen zum dritten Quartal (Veröffentlichung am 9. November) ihr „Overweight“-Rating mit einem Kursziel von 67 Euro. Die Aktie kann davon allerdings nicht profitieren. Sie notiert am Vormittag 0,3 Prozent im Minus bei 47,73 Euro.
Das Agrargeschäft dürfte sich ein wenig erholt haben, was aber einer wohl niedrigeren Profitabilität im Pharmageschäft gegenüberstehe, schrieb JPMorgan-Analyst Richard Vosser in einer am Montag vorliegenden Studie. Die Jahresziele dürfte der Konzern bestätigten. Allerdings dürfte eher das untere Ende der Prognosen ins Auge rücken angesichts des jüngsten Ausfalls der Glyphosat-Produktionsanlage in Louisiana.
Vor Kurzem hatte bereits die DZ Bank ihre Kaufempfehlung bestätigt, allerdings das Kursziel leicht von 68 auf 65 Euro gesenkt. Der jüngste Sieg von Bayer in einem US-Prozess wegen der angeblich krebsverursachenden Wirkung von Glyphosat sei ein positives Zeichen, schrieb Analyst Peter Spengler in einer am Freitag vorliegenden Studie. Bayer habe das verbleibende Glyphosat-Risiko durch Rückstellungen abgegrenzt. Damit solle eine potenziell negative Entscheidung des Obersten US-Gerichtshofs vorweggenommen werden.
Noch etwas optimistischer präsentierten sich zuletzt das US-Analysehaus Bernstein Research mit einem Kursziel von 76 Euro sowie die Schweizer Großbank UBS, die bei der Bayer-Aktie sogar ein Kursziel von 85 Euro ausgibt.
Auch wenn die Aktie von Bayer sich derzeit an einer Bodenbildung versucht, eine klare Trendwende ist im Chart weiter nicht erkennbar. Das übergeordnete Bild bestimmen weiterhin die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten, die immer noch nicht komplett vom Tisch sind. Anleger lassen deshalb trotz optimistischer Analysten weiter die Finger von der Aktie. Aus charttechnischer Sicht würde erst die Rückeroberung der 200-Tage-Linie ein erstes positives Signal bringen.
(Mit Material von dpa-AFX)