Obwohl die Aktie von Bayer in den letzten Wochen zu den Outperformern gezählt hat, übt ein Großaktionär frischen Druck auf das Management des DAX-Unternehmen aus. Laut einem Artikel der Nachrichtenagentur Bloomberg vom Samstag fordert der Investor Temasek die Absetzung des Vorstandsvorsitzenden Werner Baumann.
Bloomberg bezieht sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Demnach habe der staatliche Investor aus Singapur dem Unternehmen und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Norbert Winkeljohann seinen Unmut über die derzeitige Führung mitgeteilt. Temasek habe seit langem Bedenken über die operative Leistung von Bayer unter Baumann und die mangelnde Nachfolgeplanung des Unternehmens, heißt es weiter.
Der Großinvestor erwäge im Vorfeld der Aktionärsversammlung im nächsten Monat verschiedene Optionen, darunter ein Misstrauensvotum gegen Baumann oder eine Ablehnung der Entlastung des Managements, so Bloomberg.
Seit Jahren unter Druck
Bayer-CEO Baumann steht seit der Übernahme von Monsanto und der damit verbundenen schwachen Aktienkursentwicklung in der Kritik. Bereits auf der Hauptversammlung im Jahr 2019 wurde der Manager von dem dort anwesenden Grundkapital nicht entlastet (DER AKTIONÄR berichtete).
Bayer-CEO Baumann steht seit Jahren unter Druck vonseiten der Aktionäre. Die Performance der Aktie in den letzten Handelswochen spricht jedoch für den Firmenlenker, der die milliardenschwere Übernahme von Monsanto stets verteidigt hat. Da die Causa Glyphosat immer noch nicht endgültig vom Tisch ist, rät DER AKTIONÄR trotz positiver Chartsignale und eines zuletzt starken operativen Geschäfts von einem Einstieg beim DAX-Titel ab.