Bayer hat mit einem schwachen Ausblick auf das kommende Jahr Anleger und Analysten verschreckt. Dass die Aussagen zur zukünftigen Geschäftsentwicklung unter den Markterwartungen liegen, zeigt auch die Reaktion der Rating-Agentur Moody's. Diese hat Bayer erneut unter die Lupe genommen und den Ausblick angepasst.
Moody's bestätigte die Bonitätsbewertung Baa1, senkte jedoch den Ausblick von "stabil" auf "negativ". Die Entschuldung werde nach den jüngsten Ankündigungen von Bayer in den nächsten zwölf bis 18 Monaten unter Umständen nicht so vorangehen, wie dies für ein solches Rating nötig sei, begründete die Rating-Agentur die Entscheidung.
Hohe Nettofinanzverschuldung
Im Zuge der umstrittenen Übernahme des US-Saatgut-Riesen Monsanto ist die Nettofinanzverschuldung von Bayer in die Höhe geschnellt. Per Ende Juni 2020 betrug diese knapp 36 Milliarden Euro.
Hinzu kommen die Rechtsunsicherheiten in den USA – hier versucht Bayer eine nachhaltige Lösung in der Causa Glyphosat zu finden. Die Kosten, die diesbezüglich auf die Leverkusener zukommen, sind derzeit nicht bezifferbar.
Die maue Prognose gepaart mit der ohnehin hohen Nettofinanzverschuldung und die schwelenden Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten belasten die Bayer-Aktie ungemein. Der gesenkte Ausblick von Moody's ist daher eine logische Konsequenz. Vor Kurzem ist der DAX-Wert auf ein neues Mehrjahrestief abgetaucht. Anleger sollten weiter einen Bogen um die Aktie machen, für den AKTIONÄR ist die Aktie derzeit kein Investment.