Bei Bayer haben Aussagen für das kommende Jahr die Anleger auf dem falschen Fuß erwischt. Derweil überarbeiten die Analysten reihenweise ihre Kursziele und Einschätzungen für die DAX-Aktie. Auch die UBS dreht an der Kurszielschraube, bleibt allerdings grundsätzlich optimistisch gestimmt.
Kursziel um 25 Euro reduziert
Die Schweizer Großbank UBS hat das Kursziel für Bayer von 110 auf 85 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Buy" belassen. Es gebe eine Erklärung für das Timing des schwachen Ausblicks, schrieb Analyst Michael Leuchten in einer am Montag vorliegenden Studie. Er sieht den Grund in der Corona-Krise, die die gewöhnlich zur Jahresmitte übliche strategische Überprüfung deutlich verzögert habe.
Die jüngste Vertragsverlängerung des Konzernchefs, die in diesem Kontext am Markt für Unverständnis gesorgt habe, und die aktuellen Geschäftssignale hätten also miteinander nichts zu tun. Leuchten stuft die Ziele für das kommende Jahr als eher sehr skeptisch ein.
Nach dem verhaltenen Ausblick auf das nächste Jahr hat Commerzbank-Analyst Daniel Wendorff die Bayer-Aktie auf "Halten" mit einem Kursziel von 60,00 Euro abgestuft. Auch HSBC-Analyst Stephen McGarry stuft den Wert fortan mit diesem Votum ein und beziffert den Zielkurs auf 59,00 Euro. Diese Kursziele liegen jedoch allesamt deutlich über den aktuellen Kursen.
DER AKTIONÄR teilt den Optimismus der UBS nicht. Neben dem verhaltenen Ausblick und den angekündigten Sparmaßnahmen belastet nach wie vor die Causa Glyphosat. Hierbei ist immer noch nicht abzusehen, welche Kosten auf Bayer zukommen. Ohnehin sitzt der Konzern auf einer Nettofinanzverschuldung von knapp 36 Milliarden Euro (per Ende Juni 2020). Für den AKTIONÄR ist der Wert weiterhin kein Investment. Anleger meiden den DAX-Wert.
(Mit Material von dpa-AFX)