Der Chemieriese BASF hat die Anleger am Mittwoch nach Xetra-Schluss mit einer Gewinnwarnung verschreckt. Damit ist der Fall eingetreten, vor dem DER AKTIONÄR bereits im Vorfeld gewarnt hatte. Bei Lang & Schwarz gibt die Aktie ihre Tagesgewinne zeitweise komplett ab und rutscht ins Minus.
Bereits am 07. Juli hatte DER AKTIONÄR auf die Möglichkeit einer Gewinnwarnung bei BASF hingewiesen und Anlegern vom Neueinstieg abgeraten. Durch die nun veröffentlichte Prognosesenkung ist auch jede Fantasie für einen zeitnahen Befreiungsschlag dahin. Stattdessen dürfte der Kurs den Weg gen Süden einschlagen.
Für 2023 peilt BASF nun nur noch einen Umsatz von 73 bis 76 Milliarden Euro an, nach bisher 84 bis 87 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatte der Erlös noch bei 87,3 Milliarden Euro gelegen. Beim operativen Ergebnis (bereinigtes EBIT) rechnet das Management nur noch mit 4,0 bis 4,4 Milliarden Euro. Bisher stand hier ein Rückgang von knapp 6,9 Milliarden im Vorjahr auf 4,8 bis 5,4 Milliarden Euro im Plan.
Vorläufige Q2-Zahlen zeigen deutlichen Umsatzrückgang
Im zweiten Quartal sank der Umsatz laut vorläufigen Berechnungen im Jahresvergleich um ein Viertel auf 17,3 Milliarden Euro. Grund waren insgesamt deutlich niedrigere Preise und Mengen. Auch negative Währungseffekte bremsten. Analysten hatten im Schnitt gut zwei Milliarden Euro mehr erwartet. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern (Ebit) und Sondereinflüssen traf mit einem Rückgang um mehr als die Hälfte auf 1,007 Milliarden Euro unterdessen die Erwartungen. Der Gewinn brach auf 499 Millionen Euro ein. Experten hatten 729 Millionen Euro erwartet. Ein Jahr zuvor hatte BASF noch gut zwei Milliarden verdient.
Für die BASF-Aktie geht es nach Xetra-Schluss bei Lang & Schwarz zeitweise um rund 1,7 Prozent nach unten. Den vollständigen Halbjahresbericht legt BASF am 28. Juli vor. Allerdings sind die Aussichten bereits jetzt wenig rosig: Für das zweite Halbjahr erwarte der Konzern auf globaler Ebene zwar keine weitere Abschwächung der Nachfrage, BASF geht aber von einer nur zaghaften Erholung aus. Die Margen dürften also unter Druck bleiben. Die Aktie, die durch das Jahrestief ausgestoppt wurde, ist aktuell kein Kauf.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.