Eine verhaltene Studie der Schweizer Bank UBS hat am Freitag die Aktie des Kunststoffkonzerns Covestro belastet. Mit einem Minus von 4,9 Prozent auf 55,82 Euro fielen sie unter die 50-Tage-Linie. Diese Linie gilt als Indikator für den mittelfristigen Trend. Zudem rutschten die Papiere ans DAX-Ende. Damit entwickelt sich das Covestro-Papier am heutigen Freitag noch schwächer als BMW mit minus 3,1 Prozen tund MTU Aero Engines mit minus 4,7 Prozent.
Angetrieben von einer Geschäftserholung waren die Aktien seit ihrem Corona-Crashtief vor einem Jahr bis Anfang März um fast 170 Prozent auf 63,24 Euro gestiegen. Jüngst hatten Anleger dann aber erst einmal Kasse gemacht. Seit Mitte März pendeln die Papiere um die 50-Tage-Linie, die sie nun wieder unterschritten.
UBS-Analyst Geoff Haire hob seine Gewinnerwartungen für die kommenden Jahre angesichts der Preisentwicklung in der Branche zwar an, sieht das Gewinnwachstum von Covestro im Zeitraum 2022 bis 2025 aber deutlich unter dem Branchendurchschnitt.
Zudem gebe es gerade im Polycarbonat-Geschäft rund um harte Kunststoffe auf absehbare Zeit weiter Überkapazitäten im Markt, betonte der Experte. Und auch im Polyurethan-Geschäft rund um Vorprodukte für harte und weiche Schaumstoffe nehme der Konkurrenzdruck zu, da zeitweise ausgefallene Kapazitäten wieder an den Markt kämen.
Daher votiert Haire trotzt des von 46 auf 50 Euro angehobenen Kursziels weiterhin mit "Verkaufen".
DER AKTIONÄR teilt die extrem pessimistische Einschätzung hingegen nicht. Zwar ist das Papier durch die jüngste Korrekturbewegung kurzfristig charttechnisch angeschlagen, der langfristige Trend zeigt aber weiterhin klar nach oben. DER AKTIONÄR hat die Aktie im November vergangenen Jahres bei 46,00 Euro zum Kauf empfohlen. Anleger bleiben weiterhin an Bord, sichern sich aber mit einem Stopp knapp unterhalb der 200-Tage-Linie bei 44 Euro nach unten ab.
(Mit Material von dpa-AFX)