Gerade die Finanzbranche hatte große Hoffnungen in die zweite Präsidentschaft von Donald Trump gesetzt. Nach den ersten rund acht Wochen ist die Ernüchterung groß, das Börsensegment ist ordentlich unter die Räder geraten. Kurzfristig gibt es wenig Hoffnung auf eine Erholung. Das setzt auch JPMorgan unter Druck.
Deregulierung, Steuersenkungen und mehr Wirtschaftswachstum: Für Finanzaktien schienen die Bedingungen unter Präsident Trump perfekt zu sein. Klar, dass nach acht Wochen, die sich der Präsident nun im Amt befindet, noch nicht viel aus seinem Wahlkampfprogramm angegangen werden kann. Schlimmer ist indes, dass er mit seiner Zollpolitik für große Unsicherheit sorgt.
Seit Trumps Amtseinführung am 20. Januar hat der breite Markt ordentlich eingebüßt. Der NASDAQ 100 verlor rund zehn Prozent, der S&P 500 etwa acht. Stärker bergab ging es mit Banktiteln, zusammengefasst im KBW-Bank-Index, der um 14,5 Prozent einbüßte. Auch Aktien von JPMorgan sind nun rund 13 Prozent günstiger zu haben.
Unsicherheit ist Gift für die konjunkturelle Entwicklung, doch genau die wird durch die erratische Zollpolitik der neuen US-Regierung beinahe täglich geschürt. Mittlerweile geht die Angst um, dass Amerika in eine Rezession abgleitet oder sich zumindest das Wachstum deutlich abschwächt. Zuletzt deuteten darauf mehrere wirtschaftliche Frühindikatoren hin.
Für Banken ist ein wirtschaftlicher Abschwung das schlechteste aller denkbaren Szenarien. Kreditausfälle nehmen zu und die Kreditvergabe lahmt umgekehrt. In der Folge sinken die Gewinne meist deutlich. Nicht nur an den Kursen von JPMorgan ist abzulesen, dass sich zuletzt einige Investoren aus diesem Grund von den Aktien trennten.
Seit rund vier Wochen ist die Aktie in einen kurzfristigen Abwärtstrend eingetreten und hat die 50-Tage-Linie bei 257,26 Dollar und den GD100 bei 246,61 Dollar gerissen. Nun geht es um die 200-Tage-Linie bei 226,05 Dollar. Ob die Aktie hier wieder nach oben dreht, bleibt abzuwarten. Generell besitzt die Aktie von JPMorgan eine hohe Qualität. Die größte Bank des Landes hat ein erfahrenes Management und arbeitete in den letzten Jahren immer sehr profitabel. Aber ein schlechtes makroökonomisches Umfeld würde das alles überwiegen.
Investierte Anleger beachten genau den Stopp bei 209,00 Euro. Wer noch nicht investiert ist, bleibt an der Seitenlinie.