Das kanadische Brennstoffzellen-Urgestein Ballard Power hat mit der jüngsten Quartalszahlenvorlage einmal mehr die Marktteilnehmer nicht überzeugen können. Die Aktie wurde daraufhin auf ein neues Mehrjahrestief durchgereicht. Inzwischen wird das Unternehmen sogar unter der ausgewiesenen Cashposition gehandelt.
Doch zunächst ein Blick auf die wichtigsten Zahlen: Der Umsatz stieg um vier Prozent auf 16,0 Millionen Dollar, Analysten hatten gut vier Millionen Dollar mehr auf dem Zettel. Unter dem Strich wies Ballard Power einen Verlust von 0,11 Dollar je Aktie aus, was leicht besser als die Schätzung (Fehlbetrag in Höhe von 0,13 Dollar pro Papier) war.
Zudem ließen die Kanadier eine Dynamik beim Auftragseingang vermissen. Das Unternehmen zählte im zweiten Quartal Order im Gegenwert von lediglich fünf Millionen Dollar. Der Auftragsbestand reduzierte sich im Vergleich zum Ende des ersten Quartals von 180,5 auf 169,5 Millionen Dollar.
Positiv: Ballard Power sitzt auf einer Cashposition in Höhe von 678 Millionen Dollar per Ende Juni (Nettoverlust im zweiten Quartal: 31,5 Millionen Dollar). Kurzfristig ist der Brennstoffzellen-Spezialist also auf keine Kapitalmaßnahme angewiesen. Zur Einordnung: Die Börse spendiert Ballard Power derzeit einen Börsenwert von 551 Millionen Dollar, der damit deutlich niedriger als die ausgewiesene Cashposition ist.
Das hat die Experten von TD Cowen allerdings nicht daran gehindert, die Aktie von Ballard Power nach den Zahlen auf "Sell" abzustufen. Das Kursziel wurde zudem von 2,50 auf lediglich 1,50 Dollar zusammengestrichen. Die Analysten begründeten die Abstufung mit einer langsameren Marktakzeptanz und anhaltenden Cash-Verlusten.
Alles in allem hat Ballard Power ein weiteres enttäuschendes Quartal abgeliefert. Anleger greifen nicht ins fallende Messer und lassen vorerst weiter die Finger von der spekulativen Brennstoffzellen-Aktie.