Twitter- und Square-CEO Jack Dorsey ist bekanntlich ein begeisterter Bitcoin-Fan. Diese Leidenschaft lebt er bislang vor allem bei seiner Payment-Firma Square aus, die den Nutzern bereits diverse Krypto-Funktionen bietet. Doch nun soll offenbar auch Twitter ein Bitcoin-Feature bekommen.
Zumindest verdichten sich die Hinweise, dass Twitter an einer Funktion arbeitet, mit der die Nutzer die Urheber von Inhalten mit einer Art Trinkgeld belohnen können. Laut dem Portal MacRumors enthält eine neue Beta-Version der Twitter-App für iOS Codezeilen, die auf eine Implementierung des Bitcoin in die Funktion „Tip Jar“ schließen lassen.
Diese digitale Kaffeekasse hatte Twitter im Mai eingeführt, damit sich die Nutzer der Social-Media-Plattform bei den Autoren von Tweets und anderen Inhalten zusätzlich zu Likes und Retweets auch mit einer kleinen Geldspende erkenntlich zeigen können. Möglich ist das bisher beispielsweise über die Bezahldienste Cash App, Paypal oder Venmo.
Der Code in der Testversion legt den Schluss nahe, dass Trinkgeld-Zahlungen demnächst auch in Form von Bitcoin gesendet werden können – und Twitter dabei auf das Lightning-Netzwerk sowie die Bezahl-App Strike setzen wird. „Wir verwenden Strike, um Bitcoin Lightning-Rechnungen zu erstellen, daher müssen Sie Ihr Konto verbinden, um Bitcoin-Tipps zu akzeptieren“, heißt es laut MacRumors in einem Textfeld der Beta-Version.
Bitcoin ist die Zukunft
Auch wenn derzeit noch unklar ist, wann und in welchem Umfang eine solche Funktion für alle Twitter-Nutzer kommt, wäre die Einführung nur folgerichtig. Twitter-Chef Jack Dorsey hatte in der Vergangenheit erklärt, dass Bitcoin die Zukunft von Twitter prägen werde – auch mit Blick auf künftige Geschäftsfelder wie Handel oder Abo-Dienste. Zudem hatte Dorsey bereits im Juni durchblicken lassen, dass auch Bitcoin als Zahlungsmittel für „Tip Jar“ in Frage kommen könnte.
Der Bitcoin ist bislang vor allem als Wertspeicher beziehungsweise als Spekulationsobjekt gefragt. Durch die Lightning-Technologie könnte er jedoch auch in seiner ursprünglich gedachten Funktion als Zahlungsmittel an Relevanz gewinnen, da Transaktionen dadurch nicht nur schneller, sondern auch günstiger werden. Ein prominenter Anwender wie Twitter wäre für die Adoption sicher von Vorteil.
Die Meldung liefert dem Bitcoin am Mittwoch zunächst aber keine nennenswerten Impulse – er notiert auf 24-Stunden-Sicht nahezu unverändert bei rund 47.500 Dollar. Der Schlüsselwiederstand oberhalb der 50.000er-Marke bleibt damit aber in Reichweite. Die langfristige Kaufempfehlung für die digitale Leitwährung gilt weiterhin.
Die Aktie von Twitter kann im US-Handel derweil mehr als zwei Prozent zulegen. Investierte Anleger lassen hier die Gewinne laufen.
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Autor Nikolas Kessler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
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