Tesla hat das abgelaufene Geschäftsjahr bresser abgeschlossen als erwartet. Im vierten Quartal sank der Gewinn zwar verglichen mit dem Vorjahreswert um ein Viertel auf 105 Millionen Dollar (95 Mio Euro), wie das Unternehmen am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. Analysten hatten jedoch mit wesentlich schlechteren Zahlen gerechnet. Auch beim Umsatz, der um rund zwei Prozent auf 7,4 Milliarden Dollar zulegte, übertraf Tesla die Prognosen. Bei Anlegern kam der Quartalsbericht gut an - die Aktie stieg nachbörslich über sieben Prozent.
Auf den ersten Jahresgewinn seit Unternehmensgründung 2003 muss Tesla-Chef Elon Musk indes trotz nun zwei Quartalen mit schwarzen Zahlen in Folge weiter warten. Angesichts hoher Investitionen und Expansionskosten fiel 2019 unter dem Strich ein Verlust von 862 Millionen Dollar an. Das war immerhin deutlich weniger als im Vorjahr, als das Minus 976 Millionen Dollar betragen hatte. Für das laufende Jahr stellte Tesla Auslieferungen von locker mehr als 500 000 Autos in Aussicht. Zum Vergleich: 2019 waren dank eines starken Endspurts rund 367 500 Wagen an die Kundschaft gebracht worden. Geht es nach Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut so hat Tesla noch viel Potenzial. „Tesla wird in 10 Jahren mehr als 2 Millionen Neuwagen verkaufen. Tesla hat eine wahnsinnige Wachstumsdynamik. Tesla wird 2030 auf Augenhöhe mit BMW und Mercedes spielen. Tesla hat die Denke von Tech-Unternehmen und die ist unendlich dynamisch.“
Tesla bringt derzeit mehr als 100 Milliarden Dollar auf die Börsenwaage. Damit hat der Elektroautobauer sogar Volkswagen hinter sich gelassen.
„Natürlich sind 100 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung sehr hoch. Aber versuchen wir mal eine Einordnung zu finden. SAP hat eine Börsenkapitalisierung von 155 Milliarden Dollar und Alphabet – ok eine andere Liga – die 850 Milliarden Dollar. Aber es zeigt die Richtung. Und als drittes Argument. Vielleicht sind Autoaktien heute wegen der großen Transformation wirklich unterbewertet. Es kommt viel auf die klassischen Autobauer an Restrukturierung zu, was Tesla nicht hat. Also Tesla ist schon sexy“, sagt Dudenhöffer gegenüber DER AKTIONÄR. „Connectivity, automatisches Fahren, Salesforce, alles was mit Software und schnellen Rechner zusammenhängt ist die Domäne von Elon Musk. Tesla wird zum „Apple“ der Autobranche“, lautet das Fazit von Ferdinand Dudenhöffer.
(Mit Material von dpa-AFX).