Die Aktie des kanadischen Cannabis-Players Aurora Cannabis steht erneut unter Druck. Mehr als sieben Prozent hat das Papier am Mittwoch an der Heimatbörse in Toronto auf 2,85 Kanadische Dollar verloren. Damit notiert die Aktie nur noch ganz knapp über dem Novembertief 2019 bei 2,82 Kanadischen Dollar.
Wie Marijuana Business Daily bereits Ende November berichtet hatte, darf der kanadische Cannabis-Produzent Aurora Cannabis vorerst keine Produkte mehr in Deutschland verkaufen. Grund dafür sei ein „eigenentwickelter“ Vorgang im Produktionsprozess. Dieser Prozess, der die Haltbarkeit der Cannabisprodukte verbessern soll, werde von den deutschen Behörden überprüft, hieß es damals. Nun berichtet Apotheke Adhoc, dass Aurora in Deutschland bis auf Weiteres nicht lieferfähig sei, weil dem Unternehmen eine Bestrahlungslizenz fehle.
Das Management sei in Kontakt mit dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) in Berlin, um die Lizenz zu erhalten, so Apotheke Adhoc weiter. Wann das sein wird, könne Aurora noch nicht sagen. Das Unternehmen dementiert allerdings die Gerüchte, wonach es sich selbst angezeigt habe.
Kurz nachdem die Bezirksregierungen Köln und Düsseldorf zahlreiche Cannabisimporteure und -zwischenhändler in Bedrängnis brachten, verkündete auch Aurora, vorerst nicht mehr lieferfähig zu sein. Denn wer in Deutschland Cannabis in Verkehr bringen will, das zur Keimreduktion radioaktiv bestrahlt wurde, muss laut § 7 Arzneimittelgesetz (AMG) eine Genehmigung gemäß der Verordnung über radioaktive oder mit ionisierenden Strahlen behandelte Arzneimittel (AMRadV) vorlegen, heißt es bei Apotheke Adhoch weiter. Nur hatte das offensichtlich niemand auf dem Schirm, weder die Unternehmen noch die Behörden.
Wann Aurora wieder liefern kann, hängt nun von der möglichen Erteilung der Lizenz durch das BfArM ab. Das Vertrauen der Anleger kann das Unternehmen so allerdings nicht wiedergewinnen. DER AKTIONÄR zieht derzeit die Aktie von Canopy Growth und Aphria ganz klar vor. Allerdings sind auch diese derzeit noch charttechnisch stark angeschlagen. Bei den beiden Werten gilt es jetzt, die Bodenbildung erfolgreich abzuschließen. Welche Cannabiswerte derzeit beste Chancen haben, den Turnaround zu vollziehen, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe 52/19-01/20 des AKTIONÄR, die Sie hier herunterladen können.