Die Nio-Aktie ist am Dienstag um knapp elf Prozent angestiegen. Die Bank of America erneuerte ihre Kaufempfehlung für den chinesischen EV-Hersteller und versah das Papier mit einem Kursziel von 11,00 Dollar, nachdem das Unternehmen auf seinem Nio-Day sein Flaggschiff-BEV Sedan ET9 sowie einen hauseigenen Chip vorgestellt hatte.
Der ET9, eine viersitzige Limousine der Klasse D, zielt darauf ab, direkt gegen BMWs 7er-Reihe sowie die Mercedes-Benz S-Klasse und den Mercedes-Benz Maybach S680 in China zu konkurrieren.
Der ET9 wird mit führender Fahrzeugtechnologie ausgestattet sein, einschließlich eines neuen Chips für autonomes Fahren, der von Nio selbst entwickelt wurde, sowie der neuen Aquila 2.0, der 900V Ultra-Hochspannungs-Ladeplattform und der 46105-Batterie.
Nio führt seinen ersten 5-nm-Automobilprozessor, den Shenji NX9031, ein, der mit 50 Milliarden Transistoren und 32-Core-CPUs beeindruckt. Seine Rechenkapazität konkurriert mit der von vier NVIDIA Drive-Orin-Chips. Nach Tesla ist Nio erst der zweite Automobilhersteller, der seinen eigenen autonomen Chip verwendet.
Die autonome Technologie von Nio, verbessert durch das Aquila 2.0-System und eine Reihe von 31 Sensoren, umfasst nun zwei seitliche Lidars und ein 4D-Radar, was eine Abdeckung von 350 Grad ermöglicht und sicheres Fahren bei widrigen Wetterbedingungen ermöglicht.
Der neue ET9 wird das erste Modell in China sein, das eine 900V-Ladeplattform und eigene Hochenergie-46105-Zellen mit einer Energiedichte von 292 Wh/kg verwenden wird. Diese Batterie unterstützt schnelles 5C-Laden und bietet nach nur 5 Minuten Ladezeit an einer 640-kWh-Ladestation eine Reichweite von 255 km.
Das Unternehmen stellte außerdem seine vierte Batteriewechselstation mit 23 Stellplätzen vor, die in der Lage ist, täglich 480 Fahrzeuge zu bedienen und die Servicezeit um 22 Prozent zu reduzieren. Die Planung für den Bau dieser Stationen und 640-kWh-Ladestationen soll im April 2024 beginnen.
Der Markt zeigte sich positiv überrascht vom neuen Modell und wohl vor allem vom hauseigenen Chip, mit dem man die Abhängigkeit von Nvidia deutlich reduzieren sollte. DER AKTIONÄR rät zum Kauf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nio.