ASML schraubt nach einem guten zweiten Quartal und trotz eines weiter schwierigen wirtschaftlichen Umfelds seine Erwartungen für das laufende Gesamtjahr 2023 nach oben. Der niederländische Chip-Riese profitiert weiter von seinem hohen Auftragsbestand. Wie reagiert die Infineon-Aktie auf das Zahlenwerk?
Im abgelaufenen zweiten Quartal kletterte der Umsatz bei ASML auf 6,9 Milliarden Euro und lag damit 2,3 Prozent höher als im Vorquartal. Die Bruttomarge stieg von 50,6 auf 51,3 Prozent. Beide Kennziffern übertrafen die Erwartungen der Analysten.
Im dritten Quartal peilt der Vorstand einen Umsatz von 6,5 bis 7 Milliarden Euro an, wovon rund die Hälfte als Bruttomarge hängen bleiben soll. Das Umsatzziel liegt damit höher als das der Analysten, das Margenziel niedriger.
Besonders interessant: Im Vergleich zum Vorjahr sollen die Umsätze im Gesamtjahr nun in Richtung 30 Prozent steigen. Bisher stand ein Wachstum um mehr als 25 Prozent im Plan. Analysten erwarteten im Schnitt bislang nur ein Plus von 25,2 Prozent.
Bei den Auftragseingängen schwächelt der Konzern zwar weiterhin, die Kunde agieren weiter sehr vorsichtig. Mit rund 38 Milliarden Euro Auftragsbestand hat ASML hier aber genug Spielraum, um die Phase zu überstehen. Die Story stimmt. Investiere Anleger halten an ihren Stücken fest.
Wie steht es um Infineon? Der heimische Chipriese wird am 4. August seine Zahlen für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 vorlegen. Die Daten dürften etwas besser als erwartet ausfallen. Die bereits erhöhten Planvorgaben für das Gesamtjahr sollte der Vorstand aber unverändert lassen. DER AKTIONÄR wird in den nächsten Tagen im Details auf die Zahlen eingehen.
Die Auswirkungen von den ASML-Zahlen sind überschaubar. Wichtig ist hier, dass der Konzern nicht zurückrudern musste. Das Fazit für Infineon hat Bestand: Anleger mit Weitblick lassen sich von den kurzfristigen Schwankungen nicht aus der Ruhe bringen und setzen weiter auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends mit neuen Höchstkursen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Infineon befinden sich in einem Real-Depot von DER AKTIONÄR.