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Heute, 07:15 Michael Schröder

ASML-Aktie: Jetzt purzeln die Kursziele

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ASML

Die Meldung zur Wochenmitte hatte es in sich: ASML blickt nach einem enttäuschenden Auftragseingang zurückhaltender auf das kommende Jahr. Die Aktie des Ausrüsters für die Halbleiterindustrie ging prozentual zweistellig in die Knie. Mittlerweile haben die ersten Analysten reagiert. Der Tenor ist eindeutig.

Statt der erwarteten 5,4 Milliarden Euro verbuchte ASML im dritten Quartal 2024 lediglich Aufträge im Wert von 2,6 Milliarden Euro. Vorstandschef Christophe Fouquet erklärte, dass die Markterholung langsamer verlaufe als erwartet, was zu einer vorsichtigeren Haltung der Kunden bis ins Jahr 2025 führe. Dem entsprechend hat ASML die Prognosen für das kommende Jahr gesenkt: Der Nettoumsatz dürfte nur noch bei 30 bis 35 Milliarden Euro liegen. Zuvor hatte ASML mit 30 bis 40 Milliarden Euro gerechnet. Die Bruttomarge soll nun bei 51 bis 53 Prozent liegen, nach 54 bis 56 Prozent zuvor.

Im Anschluss meldeten sich wie gewohnt die Analysten zu Wort: Jefferies hat das Kursziel dabei von 1260 auf 760 Euro gesenkt, die Kaufempfehlung nach dem deutlichen Rücksetzer aber bestätigt. Die Umsatzwarnung sei enttäuschend, sei aber wohl eher auf spezifische Probleme bei Samsung und Intel sowie auf potenzielle Einschränkungen in China zurückzuführen als auf strukturellen Gegenwind, so Analyst Janardan Menon. Er schraubte seine Umsatz- und Gewinnprognosen für 2025 dennoch deutlich nach unten.

Berenberg („Buy“) hat den fairen Wert der ASML-Aktie von 945 auf 800 Euro gesenkt. Das untere Ende der neuen Zielspanne für 2025 scheine erreichbar zu sein, so Analystin Tammy Qiu. Sie senkte ihre Umsatz- und Gewinnprognosen für 2025 aber ebenfalls.

Auch Goldman Sachs ist aktiv geworden. Das Kursziel wurde von 1185 auf 1010 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Buy" belassen. Der Ausrüster für die Halbleiterindustrie habe das Umsatzziel für 2025 gesenkt, sehe aber Potenzial im Zusammenhang mit der Künstlichen Intelligenz (KI), so Analyst Alexander Duval in.

Hintergrund: ASML-Vorstand Fouquet sprach bei der Vorlage der Zahlen davon, dass die Nachfrage nach Maschinen zur Herstellung von Logik- und Speicherchips für KI-bezogene Anwendungen sehr hoch sei und er daher hier unverändert exzellente Perspektiven sehe.

ASML (WKN: A1J4U4)

DER AKTIONÄR hält an seinem Fazit fest: Es braucht vermutlich einige Zeit, bis sich die Aktie von dem Kursrutsch erholen kann. Die anstehenden Zahlen und Ausblicke andere Branchenvertreter dürften diese Entwicklung vermutlich mit beeinflussen. Trotz des enttäuschenden Ausblicks sind die langfristigen Perspektiven für Europas größten Ausrüster für die Halbleiterindustrie weiterhin gut.

(Mit Material von dpa-AFX)

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