Vor einem Werk des Apple-Zulieferers Wistron im indischen Bengaluru ist es am Wochenende zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen. Laut Medienberichten sollen Mitarbeiter der Fabrik das Gelände verwüstet haben, als sie unbezahlte Löhne und bessere Arbeitszeiten einforderten. Apple selbst hat bereits reagiert.
Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, haben die Demonstranten Sicherheitskameras, Fenster und Equipment auf dem Werksgelände zerstört, heißt es in Augenzeugenberichten der Nachrichtenagentur Reuters. Nach Polizeiangaben wurden 149 Personen festgenommen.
Wistron ist einer der größten Apple-Zulieferer und setzt in dem Werk seit 2017 unter anderem Smartphones der Modellreihen iPhone 7 und iPhone SE zusammen. Das taiwanesische Unternehmen äußerte sich „tief schockiert“ über den Gewaltausbruch. Dabei seien „unbekannte Personen mit unklaren Zielen“ am Werk gewesen. Das Unternehmen beachte stets die geltenden Arbeitsschutzgesetze.
Hohe Standards werden nicht immer eingehalten
Apple hat eine umfassende Aufklärung des Vorfalls und der Vorwürfe gegen den Zulieferer versprochen und eigene Prüfer in das Werk entsendet. Zudem arbeite man eng mit den örtlichen Behörden zusammen und unterstütze deren Ermittlungen.
Der US-Konzern verpflichtet seine Zulieferer zu strengen Regeln, was die Arbeitssicherheit und den fairen Umgang mit den Beschäftigten sowie ethisches und nachhaltiges Verhalten betrifft. Allerdings wird dies von den Partnerunternehmen offenbar nicht immer umgesetzt. Auch Apple-Zulieferer Foxconn stand in der Vergangenheit immer wieder in der Kritik.
Auf den Kurs der Apple-Aktie haben die Auseinandersetzungen um die Arbeitsbedingungen beim Zulieferer Wistron zunächst kaum Auswirkungen: Nachdem die Aktie am Freitag moderat schwächer aus dem US-Handel gegangen ist, startet sie hierzulande fast unverändert in die neue Woche. DER AKTIONÄR sieht mittel- und langfristig noch reichlich Luft nach oben.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Apple.