Der Zollhammer der US-Regierung hat die Aktie von Apple in den letzten Tagen heftig einbrechen lassen. Trotz einer Gegenbewegung am heutigen Mittwoch steht die Aktie auf Wochensicht rund 21 Prozent tiefer, zweitweise haben sich rund 700 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung in Luft aufgelöst. Selbst für einen Bären war das offenbar zu viel des Schlechten.
Jefferies-Analyst Edison Lee hat seine Verkaufsempfehlung für die Apple-Aktie nach der scharfen Korrektur der letzten Tage gestrichen und sie auf „Hold“ hochgestuft. Gleichzeitig hat er sein Kursziel aber deutlich gesenkt – von bisher 202,33 Dollar auf nun 167,88 Dollar. Nach dieser Maßgabe hätte der Kurs sogar noch rund 6,5 Prozent Luft nach unten.
Grund für den Sinneswandel: Bei Jefferies geht man davon aus, dass Apple nicht so stark wie bislang vom Markt befürchtet unter der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump leiden wird. „In unserm Basisszenario gehen wir weiterhin davon aus, dass Apple von den US-Zöllen ausgenommen wird, da das Unternehmen sich verpflichtet hat, in den nächsten vier Jahren 500 Milliarden Dollar in den USA zu investieren“, so Lee. Zudem könne der Konzern Teile der Produktion in die USA verlagern und so auf Trump zugehen.
Aus dem Schneider ist Apple damit jedoch nicht. „Das steigende Risiko einer weltweiten Rezession könnte die ohnehin schon schwache iPhone-Nachfrage weiter beeinträchtigen“, so der Analyst. Zumal der Konzern beim iPhone zumindest mittelfristig wohl an der Preisschraube drehen muss. Beim iPhone 18 im kommenden Jahr rechnet Lee mit einer Preiserhöhung um 50 Dollar, das Nachfolgemodell im Jahr 2027 könnte demnach um 100 Dollar teurer werden.
Bank of America bleibt bullish
Für die Analysten der Bank of America ist der Kursrückgang der vergangenen Tage indes eine Kaufgelegenheit, da sich das Risikoprofil dank der gesunkenen Bewertung verbessert habe. Und: In der Vergangenheit habe sich die Aktie in den Monaten nach einem solchen Rückschlag meist positiv entwickelt, so Analyst Wamsi Mohan.
Zwar sei die Gefahr im Hinblick auf die Zölle und einer möglichen Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und China noch nicht gebannt, Apple habe aber „viele Optionen“, um die Risiken abzumildern. Zudem verweist der Analyst auf den verlässlichen Cashflow, die Ertragsstabilität und das Wachstumspotenzial durch die laufende KI-Offensive.
In der Folge hat er seine Kaufempfehlung für die Apple-Aktie bestätigt. Das Kursziel von 250 Dollar signalisiert dabei rund 39 Prozent Luft nach oben.
Nach den Panikverkäufen der vergangenen Tage gelingt der Apple-Aktie am Mittwoch eine erste Gegenbewegung. Derzeit geht es im US-Handel um rund drei Prozent nach oben. Im Zuge der jüngsten Turbulenzen ist der Kurs allerdings unter den Stopp des AKTIONÄR bei 162 Euro gefallen. Vor dem Wiedereinstieg sollten Anleger die weitere Entwicklung im Zoll-Drama abwarten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.