Wegen der steigenden Inflation und der Angst vor einer weiteren wirtschaftlichen Abkühlung sitzt das Geld bei vielen Menschen nicht mehr so locker wie in den letzten Jahren. Auch bei der Nachfrage nach Smartphones zeigen sich inzwischen deutliche Bremsspuren. Apple ist davon aber scheinbar nicht so stark betroffen wie die Konkurrenten.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters von Quellen aus Zulieferbetrieben des Tech-Riesen erfahren hat, schlage sich der iPhone-Absatz auch im Juli gut – während es Anzeichen dafür gebe, dass sich die Nachfrage bei anderen Herstellern abkühlt.
Ein Informant aus einer der Fabriken gab zu Protokoll, dass die iPhone-Auslieferungen dort um ein Drittel höher seien als im Vorjahresmonat. „Gemessen an den Auslieferungen verkauft sich das iPhone 13 ziemlich gut“, so der namentlich nicht genannte Mitarbeiter.
Das ist ungewöhnlich, denn üblicherweise lasse die Nachfrage im Juli und August nach, ehe im September dann üblicherweise eine neue iPhone-Generation vorgestellt wird.
Cowen-Analyst Krish Sankar hat eine Theorie, warum sich das iPhone 13 in China auch relativ spät im Produktzyklus noch so gut verkauft: „Die Nachfrage in China ist schlagartig zurückgekehrt, als die dortigen Lockdowns endeten“, schrieb er in einer Studie. Zudem sei das iPhone einer der Profiteure eines chinesischen Shopping-Events im Juni gewesen.
Apple solide – während der Markt schrumpft
Auch wenn einzelne Zulieferer derzeit höhere Produktionszahlen für das iPhone 13 melden, stellt man sich an der Wall Street auf insgesamt leicht fallende Verkaufszahlen ein, wenn der Tech-Riese am 28. Juli die Zahlen für das dritte Geschäftsquartal präsentiert. Der Cowen-Experte beispielsweise hat für das abgelaufene Quartal einen leichten Rückgang um ein Prozent auf dem Zettel – während der gesamte Smartphone-Markt um bis zu 13 Prozent geschrumpft sein könnte.
Apple sitzt am oberen Ende des Smartphone-Markts und verfügt über eine relativ wohlhabende Kundenbasis, die weniger stark unter Preissteigerungen bei essentiellen Gütern wie Energie und Lebensmitteln betroffen sind und sich im Zweifel trotzdem noch neue Smartphones leisten kann. Das ist ein Vorteil und könnte dazu führen, dass Apple die Position im umkämpften Smartphone-Markt womöglich sogar ausbauen kann.
Zwar lastet das aktuell schwierige Umfeld auch auf der Apple-Aktie, an den langfristigen Perspektiven des Konzerns hat sich aber nichts Grundlegendes geändert. Investierte Anleger bleiben daher dabei und auch Neueinsteiger mit langem Atem können weiterhin zugreifen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.