Die Berichtssaison der Unternehmen in den USA nimmt in den kommenden Tagen Fahrt auf, doch bis auch Apple die Bücher öffnet, müssen sich die Anleger noch bis zu 27. Oktober gedulden. Bis dahin kann weiter nur spekuliert werden, ob das neue iPhone 14 nun ein Bestseller oder ein Ladenhüter ist – uns was das für die Bilanz des Tech-Riesen bedeutet.
Analystin Shannon Cross von der Credit Suisse geht von einer starken iPhone-Nachfrage – insbesondere nach den teureren Pro-Modellen – aus. Das dürfte Apple im abgelaufenen vierten Geschäftsquartal (bis Ende September) in die Karten gespielt haben.
Sie erinnert daran, dass Apple die Preise für die neusten iPhone-Modelle in einigen Ländern angehoben hat, etwa um Wechselkursschwankungen Rechnung zu tragen. So müssten Kunden in Japan im Schnitt 22 Prozent und in Europa rund 15 Prozent mehr bezahlen. In China habe man indes auf Preiserhöhungen verzichtet, um „die Nachfrage in einem Markt, der auf die teureren Flaggschiff-Modelle ausgerichtet ist, besser aufrechtzuerhalten“, so die Analystin.
In den übrigen Geschäftsbereichen sieht Cross Chancen auf eine Besserung der zuletzt noch eingeschränkten Lieferkettensituation, was vor allem den Absatz von Macs positiv beeinflusst habe könnte. Sie verweist in dem Zusammenhang auf eine aktuelle Studie der Marktforschungsfirma IDC, wonach Apple den Marktanteil im globalen PC-Markt zuletzt gegen den negativen Branchentrend auf 13,5 Prozent steigern konnte.
Kaufempfehlung bestätigt
In der Folge hat sie ihre Schätzungen für das abgelaufene Quartal daher leicht nach oben angepasst und erwartet nun einen Gewinn pro Aktie von 1,30 Dollar bei Erlösen von 89,7 Milliarden Dollar. Angesichts des schwächeren Konsumumfelds blickt die Analystin jedoch vorsichtiger in die Zukunft und setzt ihre Erwartungen für 2023 und 2024 etwas niedriger an.
Das spiegelt sich auch in ihrem Kursziel, das von 201 auf 190 Dollar sinkt. Ausgehend vom Schlusskurs am Freitag entspricht das aber immer noch rund 37 Prozent Kurspotenzial und einem neuen Höchststand. Zudem liegt es deutlich über dem 12-Monats-Konsensziel der übrigen Experten, dass Bloomberg mit 182,30 Dollar beziffert. Ihr „Outperform“-Rating hat Cross daher bestätigt.
Das aktuell schwierige Marktumfeld mit hoher Inflation und großer wirtschaftlicher Unsicherheit wird auch an Apple nicht spurlos vorübergehen. Kurz- und mittelfristig sind daher weiterhin Kursturbulenzen möglich. Nach Einschätzung des AKTIONÄR ist der Tech-Riese aber operativ und finanziell gut aufgestellt, um diese Phase zu überstehen. Die Aktie ist ein Basisinvestment.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Mit Material von dpa-AFX.