Trotz des wirtschaftlichen Gegenwinds und einem allgemeinen Abschwung in der Branche hat der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger TSMC am Freitag starke Quartalszahlen veröffentlicht und die Erwartungen der Analysten übertroffen. Auch für Apple ist das eine gute Nachricht – die vor dem Wochenende allerdings in den Hintergrund getreten ist.
Unter anderem dank eines gestiegenen Marktanteils kletterte der Umsatz von TSMC im September im Vergleich zum Vorjahresmonat um mehr als ein Drittel auf 208,3 Milliarden taiwanesische Dollar (6,7 Milliarden Euro). Im dritten Quartal stiegen die Erlöse damit um fast die Hälfte auf 613 Milliarden taiwanesische Dollar. Experten hatten laut Bloomberg-Schätzungen nur rund 603 Milliarden taiwanesische Dollar auf dem Zettel.
Das Umsatzplus deutet darauf hin, dass sich TSMC erfolgreich gegen den Abschwung der Branche stemmen kann – auch wenn der Umsatz von August auf September leicht gefallen ist. Erst im Juli hatte das Unternehmen die Prognose für das laufende Jahr erhöht. Rivalen wie AMD und Samsung hatten die Erwartungen der Analysten zuvor verfehlt.
Ein Grund dafür ist die schwächelnde Nachfrage, da Verbraucher wegen wirtschaftlicher Unsicherheit und steigenden Preisen ihre Ausgaben zurückfahren. Zudem haben viele Hersteller ihre Kapazitäten ausgebaut.
Rückschlüsse auf iPhone-Nachfrage?
Dass sich TSMC dem negativen Branchentrend augenscheinlich entziehen kann, ist laut Bloomberg insbesondere auch der engen Partnerschaft mit Apple zu verdanken. Als wichtigster Chip-Fertiger des Tech-Riesen profitiere TSMC davon, dass Apple zuletzt vielen Geräten neue, selbst entwickelte Prozessoren spendiert hat.
Umgekehrt lässt die starke Umsatzentwicklung bei TSMC auch auf eine starke Nachfrage nach den Chips des Unternehmens schließen – ein Indiz, dass sich die neuste iPhone-Generation womöglich doch besser verkauft als zuletzt befürchtet. Am Erfolg des iPhone 14 hatte es zuletzt Zweifel gegeben, da sich Apple laut Medienberichten gegen eine Erhöhung der Produktion entschieden haben soll.
Offizielle Einblicke, wie das iPhone 14 unter den aktuellen Vorzeichen bei den Kunden ankommt, wird wohl erst Apples Quartalsbericht am 27. Oktober liefern. Bis dahin wird die Diskussion aber weitergehen und – zusammen mit dem schwierigen Marktumfeld – auch die Performance der Apple-Aktie beeinflussen.
Nach der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten hat der Kurs am Freitag im schwachen Gesamtmarkt erst einmal wieder 3,7 Prozent verloren und die Gegenbewegung der letzten Tage vorerst unterbrochen. DER AKTIONÄR bleibt jedoch bei seiner optimistischen Langfrist-Einschätzung und erwartet die Aktie weiterhin als Basisinvestment.
Mit Material von dpa-AFX.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.