Für Amazon-Aktionäre läuft es 2024 rund: Die Aktie des E-Commerce-, Cloud- und Werbegiganten liegt seit Jahresbeginn mit 15 Prozent im Plus – von den Magnificent 7 haben sich nur Nvidia (+77 Prozent) und Meta (+43 Prozent) besser entwickelt. Gelingt das Break? Die Bullen blicken gebannt auf den Dienstag.
In den USA stehen wieder Inflationsdaten an. Ökonomen erwarten für den Februar eine Steigerung der Kerninflationsrate (ohne die volatilen Preise für Energie und Nahrungsmittel) um 3,7 Prozent im Vergleich zum Februar 2023. Im Januar war die Kerninflationsrate um 3,9 Prozent gestiegen.
Derzeit erwarten laut FedWatchTool von CME 57 Prozent der Marktteilnehmer die erste Zinssenkung im Juni. 35 Prozent der Anleger rechnen zum Jahresende mit Leitzinsen von 4,25 bis 4,5 Prozent (aktuell: 5,25 bis 5,5 Prozent).
Sinkende Zinsen sind positiv für Aktien, da die Unternehmen günstiger an Kredite kommen und Anleihen als Anlage unattraktiver werden. Firmen, die noch kaum oder keine Gewinne machen, profitieren besonders von zurückgehenden Zinsen, da künftige Gewinne mit einem niedrigeren Abzinsungsfaktor versehen werden.
Was den Bullen in Sachen baldiger Zinssenkung Hoffnung macht, ist, dass sich die Lohnentwicklung in den USA zuletzt abgeschwächt hat. Die durchschnittlichen Stundenlöhne erhöhten sich im Februar im Vergleich zum Januar um 0,1 Prozent. Der Anstieg im Vormonat wurde von 0,6 auf 0,5 Prozent korrigiert. Analysten hatten für Februar einen Zuwachs von im Schnitt 0,2 Prozent erwartet.
Allerdings erweist sich die Inflation als recht hartnäckig, der Januarwert lag über den Markterwartungen. Folglich äußerte sich Fed-Chef Jerome Powell bei der Anhörung vor dem US-Kongress in der vergangenen Woche weiter zurückhaltend.
Die Aussicht auf fallende Zinsen war ein wesentlicher Grund für die starke Kursentwicklung an der Börse in den vergangenen Monaten. Eine positive Überraschung bei der Inflation könnte die Konsolidierung bei der Amazon-Aktie beenden und den Titel dem Rekordhoch bei 188,65 Dollar ein gutes Stück näher bringen. DER AKTIONÄR bleibt für seine laufende Empfehlung bullish.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte:
Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR-Depot".
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon.