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Alibaba: So gefährlich ist der Handelskrieg für das Unternehmen wirklich

Alibaba: So gefährlich ist der Handelskrieg für das Unternehmen wirklich
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Lars Friedrich 17.05.2019 Lars Friedrich

Mehr als 30 Prozent verlor der Aktienkurs von Alibaba in der Spitze, als sich der Handelsstreit zwischen den USA und China in der zweiten Jahreshälfte 2018 verschärfte. Die aktuellen Quartalszahlen überzeugen jedoch. Wie gefährlich sind die Spannungen also überhaupt für den asiatischen E-Commerce-Riesen? Diese Frage beantwortete die Alibaba-Leitung während der jüngsten Telefonkonferenz mit Analysten.

„Ich will den Elefanten im Raum, den jeder Handelskrieg nennt, ansprechen“, sagte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Joe Tsai. „Kurz gesagt: Bei allen Themen, um die es bei den Handelsgesprächen geht, steht Alibaba auf der richtigen Seite.“

Eine Reduzierung des US-Handelsdefizits gehe einher mit gesteigerten Importen aus den USA nach China. Alibaba sei so aufgestellt, dass das Unternehmen vom Trend zu mehr Importen profitieren würde. „Wir sind die Plattform der Wahl für globale Produzenten, Produkte und Marken, wenn es darum geht, in China zu verkaufen.“ Alibaba erreiche 650 Millionen aktive chinesischen Konsumenten.

Chinesen konsumieren mehr

„Wir machen uns keine Sorgen, dass eine Senkung von Chinas Exporten das Wachstum negativ beeinflussen würde“, sagte Tsai weiter. Chinas Wirtschaft werde zunehmend durch die Nachfrage von heimischen Verbrauchern angetrieben. „Während China in den vergangenen fünf Jahren 14 Millionen Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe verloren hat, sind im Service-Bereich 70 Millionen Jobs dazugekommen.“

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Gegen Produkt-Piraterie gehe Alibaba bereits seit Jahren vor, was im Interesse seiner Kunden und somit auch des Unternehmens sei. Tsai verwies außerdem auf die Partnerschaft mit Starbucks als Beispiel für den Wandel von Chinas Wirtschaft hin zu mehr Digitalisierung und Privatisierung. Alibaba habe mit seinen Angeboten dazu beigetragen, dass Starbucks online Millionen neue, treue Mitglieder gewinnen konnte.

Tsais Fazit: „Ich kann mir kein Unternehmen vorstellen, das besser aufgestellt ist, um die anstehenden Veränderungen voranzutreiben und von den langfristigen Vorteilen zu profitieren.“

Finanzchefin Maggie Wu ergänzte noch, dass der Anteil des US-China-Geschäfts am Gesamtumsatz Alibabas relativ gering sei.

Kaum zu stoppen

DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Einschätzung: Langfristig wird Alibaba in zahlreichen Geschäftsbereichen weiterhin rapide wachsen. Dies sollte dazu führen, dass sich auch der Aktienkurs positiv entwickelt. Der aktuelle Rücksetzer in Richtung 200-Tage-Linie ist eine Kaufchance. Lediglich einem richtigen Handelskrieg und einem weltweiten Abrutschen der Aktienmärkte würde sich die Aktie des Unternehmens wohl nicht entziehen können.

Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Alibaba.

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